Konstantin im Wörterwald

Autor*in
Heckmanns, Martin
ISBN
978-3-944572-11-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hajes, Stefanie
Seitenanzahl
80
Verlag
Mixtvision
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine, schmächtige Konstantin stottert und fühlt sich deshalb als Außenseiter. Er liest gern und kann sogar selber Geschichten erfinden. Träumend folgt er mutig einem “Weiß” durch den “Wörterwald” bis in die Höhle eines Ungeheuers. Dort findet er (s)ein singendes Mädchen in einem weißen Kleid. Er nimmt es mit nach Hause und nennt es “O”, weil “O” einen Kreis bildet und kein Anfang und kein Ende hat. Seitdem er“O” an seiner Seite hat, stottert er nicht mehr.

Beurteilungstext

Obwohl im Untertitel ausdrücklich an Kinder adressiert , ist die Erzählung ein üppig bebildertes, modernes, deutungsoffenes Märchen für jedes Lesealter, ohne im herkömmlichen Sinn ein Bilderbuch zu sein. Der schlichte, graue, unlaminierte Pappeinband des Taschenbuches lässt nicht vermuten, dass man “Konstantin im Wörterwald” nicht nur in Worten, sondern in mehr als 20 Illustrationen auf Zeichenkarton begegnet. Beim genauen Hinsehen kann man den Bleistift, die schwarze Tinte, die Zeichenkohle genau erkennen. Es sind eigenständige Grafiken, meist auf ganzen, mitunter sogar aufgeschlagenen Doppelseiten.
Kinder brauchen unbedingt Vorlesegespräche mit erwachsenen Vermittlern, die sich Zeit nehmen für Entdeckungen beim Betrachten der eigenwilligen, dramatischen Schwarz - Illustrationen, die Konstantin auf seinem Weg über einen reißenden Fluss, durch den fantastischen, fiktionalen “Wörterwald” begleiten, die seine Stimmung einfangen, seine Erlebnisse nicht nur mit, sondern weiter erzählen. Einige Details in den Bildern gehen jedoch über den Erfahrungshorizont von Kindern hinaus. Dazu gehören u.a. eingestreute Karikaturen und Collagen, Wörter in verschiedenen Schriften, Zahlen, kleine Porträtfotos, verfremdende rote Übermalungen, ungewöhliche Größenverhältnisse und Perspektiven. Je nach Entwicklungsstand der Kinder muss nicht alles hinterfragt werden. Das gilt auch für den Text. Erzähltechnik und Sprache laden ein, zwischen den Zeilen zu lesen und der bildreichen, ausdrucksvollen Wortwahl nachzuspüren. Vor allem die Wortspielereien und humorvollen Dialoge brauchen gute Vorleser. Es ist eine Erzählung, die unter Verzicht auf die Bildbetrachtung auch in einem Leseakt vorgelesen werden kann. Stille Leser sollten versuchen, einzelne Passagen laut zu lesen. Der Fließtext ist entsprechend dem linearen Ablauf der Handlung in mehrere Abschnitte gegliedert. Das ermöglicht Vorlesegespräche, sogar im Schulunterricht, z. B. szenisches Lesen unter Einbeziehung der Illustrationen im Zusammenirken der Fächer Deutsch und Kunsterziehung.
Der anfangs stotternde Konstantin, der immer nach Worten sucht, wird immer sprechsicherer, sprach- und selbstbewusster. Er führt interessante Gespräche mit der Eintagsfliege “Namenlos”, der Schlange “Schleiche” und dem “Untier Stachelbär”. Als er dem Mädchen “O” seine Geschichte erzählt, “redet er wie ein Wassefall, plündert er seinen Wortschatz, um ´O´ seinen Reichtum zu zeigen...Er hatte frei gesprochen, ohne zu stocken. Er hatte sich frei gesprochen von der Angst zu versagen... Er hatte die Sorge vergessen, sich zu versprechen.” (S. 64/65)
Die Geschichte beginnt und endet in der Realität, im gelben Reihenhaus einer Siedlung im Gespräch mit der Mutter. Zum Schluss bedankt sich der Geschichtenschreiber Konstantin beim Leser, der “ihm solange zugehört hat... Du hast ihm geholfen, hierher zu kommen. Deine Erwartung hat ihn angezogen und Deine Neugier hat ihn angetrieben. Und er hat sich beschützt gefühlt von Deiner Aufmerksamkeit.” (S.75)
Dem Buch liegt als Lesezeichen ein individueller E- Book -Code bei, der zum einmaligen kostenfreien Download berechtigt.




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Diese Rezension wurde verfasst von kra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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