Konrads Schatten

Autor*in
Döbele, Matze
ISBN
978-3-942795-23-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Döbele, Matze
Seitenanzahl
32
Verlag
Kunstanstifter
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Mannheim
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Konrad versucht alles, um seinen lästigen, böswilligen Schatten loszuwerden, denn dieser bringt ihm nur Ärger ein. Schließlich kann Konrad nichts dafür, wenn sein Schatten seine Mitschüler im Klo einsperrt und den Vogel der Nachbarin entfliegen lässt. Als Konrad endlich eine Möglichkeit gefunden hat, seinen Schatten zu kontrollieren, gerät er in eine gefährliche Situation und merkt plötzlich, wie wichtig diese Schattenseiten seiner selbst für ihn sind.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch greift ein sensibles und schwieriges Thema auf: den Umgang mit den eigenen Schattenseiten. Der Protagonist Konrad scheint eigentlich ein sehr netter Kerl zu sein, doch sein Schatten macht ihm das Leben schwer. Konrad kann sich nicht eingestehen, dass er hin und wieder lustige, bisweilen aber auch böse Streiche spielt und schreibt diese seinem Schatten zu, den er fortan zu bekämpfen versucht. Dies gelingt ihm mit aller Mühe, sodass seine Mitmenschen ihn wieder mögen und wertschätzen. Leider gerät Konrad eines Tages in große Gefahr, aus der er erst entfliehen kann, als er seinen Schatten wieder freilässt. Von nun an leben beide im Einklang miteinander.
Die düsteren Bilder, die allesamt in dunklen Farben gezeichnet wurden und den Schatten des kleinen Konrad als schwarzes Ungetüm darstellen, schaffen eine bedrohliche und erdrückende Atmosphäre, die erst auf dem letzten Bild, auf dem Konrad und sein Schatten Freunde geworden sind, aufgehoben wird. Damit verdeutlichen die Bilder Konrads erbitterten Kampf gegen seine schlechten Seiten. Das Bilderbuch zeigt seinen kleinen Lesern somit, dass Stärke und Mut sowie Cleverness und Einfallsreichtum sehr wertvolle Eigenschaften sind, wenn sie nicht dazu führen, dass man anderen damit etwas antut. Konrad lernt, seine Kraft sinnvoll und zu seiner Verteidigung einzusetzen und gewinnt einen wertvollen Freund fürs Leben: sich selbst. Er lernt, sich selbst so zu akzeptieren, wie er ist.
Diese komplexe Botschaft des Bilderbuches wird durch den kurzen und pointiert ausgewählten Text und die ergänzenden Bilder sehr gut transferiert und ist somit auch für junge Leser verständlich. Konrad wird durch seinen bisweilen lustigen Kampf gegen sich selbst zur sympathischen Identifikationsfigur. Die gekonnte und überraschende Verwandlung des feindlichen Schattens in einen Freund zeigt dabei, wie wertvoll gerade die Charaktereigenschaften, die Konrad nicht zuletzt aufgrund der Maßregelung der Erwachsenen bekämpft, in bestimmten Situationen für ihn sind.
Ein gelungenes Bilderbuch, das jungen Lesern Mut macht, ihre Schattenseiten zu akzeptieren und positiv zu nutzen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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