Konrad Kröterich und die Suche nach der allerschönsten Umarmung

Autor*in
Lavie, Oren
ISBN
978-3-7373-5686-2
Übersetzer*in
Jeschke, Mathias
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Kuhl, Anke
Seitenanzahl
40
Verlag
FISCHER KJB Sauerländer Duden
Gattung
Bilderbuch
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
FreizeitlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Vorhang auf für Konrad Kröterich von Keks!
Die sehr von sich selbst überzeugte Kröte, vielleicht ein Verwandter des Kröterichs aus dem Kinderbuch „Der Wind in den Weiden“ von Kenneth Grahame, ist sich selbst nicht mehr genug. Die Nähe zu anderen Tieren fehlt, aber natürlich muss diese Nähe „perfekt“ sein und die „beste“ Umarmung, die zu finden ist.
Eine schwierige Suche startet, an deren Ende die Erkenntnis steht, dass es nicht die „schönste“ Umarmung sein muss, sondern dass überhaupt umarmt wird, nach dem Motto “Träume nicht – umarme“.

Beurteilungstext

Ein ideales Buch für (Post) Corona Zeiten! Umarmen (ist) war aus Gesundheitsgründen out und wird als Zeichen der Herzlichkeit im Alltag wieder öfter eingesetzt.
Die Geschichte eignet sich, um mit Kindern zu philosophieren, und für Erwachsene, die Freude an humorvollen Illustrationen und an einer fabelartigen Erzählung haben.
Die Zeichnungen erinnern an die Illustrationen in dem Kinderbuchklassiker „Der Wind in den Weiden“ von Kenneth Grahame und sind durch eine ironisierende Darstellung der handelnden Tiere geprägt. Teilweise finden sich schwarze Rahmen um die Handlungsverläufe, die einen Comiccharakter haben. Einige Doppelseiten zeigen große Ansammlungen von Tieren, die sich umarmen, und bieten viele Details zum Entdecken.
Konrad Kröterich gewinnt im Verlauf der Geschichte die Erkenntnis, dass seine Selbstverliebtheit für ein glückliches Leben nicht ausreicht und erst durch Nähe zu anderen Tieren eine Zufriedenheit entsteht, die ihn glücklich werden lässt.
Im Text finden sich viele sehr philosophische Ansätze: z.B. „ Es kommt nicht darauf an festzuhalten, sondern loszulassen“, die für erwachsene Vorlesende witzig und verständlich sind.
Die Geschichte wird von einer übergeordneten Stimme erzählt und ist in einer Art Schreibschrift gedruckt, so dass der /die Vorlesende in die Rolle eines/einer Märchenerzählenden hineinrutscht.
Kinder um die vier Jahre, für die das Buch gedacht ist, finden den ersten Zugang über die Anatomie der Tiere. Die junge Zuhörerschaft äußerte Ekel bei der Vorstellung, einen Regenwurm oder eine Spinne zu umarmen. Beim zweiten Vorlesen fingen einige an zu überlegen, welche Umarmungen ihnen am besten gefallen, und das Philosophieren ging los. Hat eine Spinne auch Gefühle? Will sie umarmt werden? Nein, möchte sie nicht – es ist eine schöne Geschichte darüber, dass fast jeder soziale Kontakte und Körpergefühl braucht, um zufrieden und glücklich zu sein und dass die Grenzen des anderen zu respektieren sind.
Sehr zu empfehlen für Menschen ab vier Jahren, die Moral ist sinnvoll in den unruhigen Zeiten, mit denen wir alle zurechtkommen müssen, und es macht viel Spaß, sich die Illustrationen anzusehen! Super!

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Diese Rezension wurde verfasst von cz; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 17.11.2022