Komm, wir wollen spielen!

Autor*in
Brenman, Ilan
ISBN
978-3-8337-4183-8
Übersetzer*in
Bitzer, Nina
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bonilla, Rocio
Seitenanzahl
24
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Paul würde am liebsten den ganzen Tag spielen. Aber nur mit dem Tablet, dem Handy oder der Spielekonsole. Indem er die Einladung seiner Freunde und Familie zum gemeinsamen Spielen ausschlägt, verpasst er jedoch eine Welt voller Fantasie. Das Bilderbuch erinnert in liebevollen Zeichnungen daran, wie wertvoll Momente der Gemeinsamkeit und des fantasievollen Spielens sind und wie sich durch die Nutzung digitaler Medien eine Distanz zur Umwelt aufbauen kann.

Beurteilungstext

Paul würde am liebsten den ganzen Tag spielen. Aber nur mit dem Tablet, dem Handy oder der Spielekonsole. Seine Freunde und seine Familie laden ihn zu anderen Spielen ein. Und zu Abenteuern. Aber er bleibt immer weiter allein vor seinem Bildschirm.
Das Bilderbuch folgt Paul, der von seinen Freunden und seiner Familie wiederholt gefragt wird, ob er mit ihnen spielen möchte. Viele der mit wundervollen Illustrationen versehenen Seiten lassen sich aufklappen und bieten damit noch mehr für das Auge. Bei den Illustrationen handelt es sich abwechselnd um farbige Zeichnungen und schwarz-weiße Zeichnungen. Das Spiel mit Farbe stellt den Kontrast zwischen der digitalen Welt, in der sich der Protagonist Paul befindet, und der realen Welt, in der sich die anderen Figuren aufhalten, dar. Auch die aufklappbaren Seiten erfüllen eine weitere Funktion: Sie stellen die fantasievolle Traumwelt dar, in der sich die spielenden Figuren aufhalten.
Diese (farbliche) Gegenüberstellung zwischen der reichen Umwelt der spielenden Person, die den Protagonisten fragt, ob er mitspielen möchte, und dem Protagonisten mit seinem digitalen Gerät stellt einen Appell an den Leser dar, sich nicht zu sehr in der digitalen Welt zu verlieren und die kleinen Wunder der Realität und der eigenen Vorstellung nicht zu verpassen. Das kann schon als recht großer erhobener Zeigefinger verstanden werden, der vor der Technik und den digitalen Medien warnt, doch ist eine Erinnerung ab und an wahrscheinlich nicht schlecht. Der Protagonist Paul wird nicht bestraft oder erleidet negative Konsequenzen für seinen Konsum digitaler Medien. Die einzige Konsequenz, die daraus erfolgt, ist das Verpassen alltäglicher Wunder, der eigenen Kreativität und der Gemeinschaft im Spielen mit anderen. Daher liegt der Fokus des Bilderbuchs auf den schönen Seiten des gemeinsamen Spielens und der gemeinsamen Zeit und nicht auf den negativen Effekten des Konsums digitaler Medien. Dadurch wird es zu einer sympathischen Erinnerung, diese schönen Momente nicht zu verpassen, anstelle einer moralischen Belehrung. Zu Ende des Bilderbuches wendet sich der Autor mit eben dieser Botschaft an Leser oder die Eltern der Leser: "Ich habe viele Kinder gefragt, was sie glücklich macht. In keiner Antwort kam Handy, Tablet oder Videospiel vor." Er schreibt außerdem: "Die Technologie bereitet uns Vergnügen und erleichtert uns vieles in unserem täglichen Leben, aber wirkliches Glück kann sie uns nicht bescheren." Damit weist er auf die Bedeutsamkeit von Gemeinschaft und Fantasie hin, die digitale Medien nicht in dem Umfang bieten können. Stattdessen kann sich eine Distanz zu Personen des Umfelds durch Beschäftigung mit digitalen Medien aufbauen, vor der er warnt.
Der Autor Ilan Brenman gilt als einer der einflussreichsten zeitgenössischen Kinderbuchautoren Brasiliens, der mehr als 70 Kinderbücher veröffentlicht hat. Mit diesem Bilderbuch sympathischen Bilderbuch liefert er eine Hommage an die Fantasie, die beim Spielen sichtbar wird. Verbunden ist die Botschaft mit sehr fantasievollen Zeichnungen, die durch ihre Darstellung von Details und dem angenehmen Zeichenstil die Fantasie beim Spielen in den Vordergrund stellen.
Sehr sympathisch ist außerdem, dass auch die Eltern und die Großeltern des Protagonisten spielen. Es gibt keine Altersgrenzen für Fantasie.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 167; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 01.10.2021

Weitere Rezensionen zu Büchern von Brenman, Ilan

Brenman, Ilan

Immer wieder Oma

Weiterlesen
Brenman, Ilan

Immer wieder Oma

Weiterlesen
Brenman, Ilan; Bonilla, Rocio

Komm, wir wollen spielen

Weiterlesen
Brenman, Ilan

Auch Prinzesssinnen müssen mal pupsen

Weiterlesen
Brenman, Ilan

Auch Prinzessinnen müssen mal pupsen

Weiterlesen