Komm in meine Arme!

Autor*in
Wechterowicz, Przemyslaw
ISBN
978-3-7373-5126-3
Übersetzer*in
Kinsky, Esther
Ori. Sprache
Polnisch
Illustrator*in
Dziubak, Emilia
Seitenanzahl
38
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Papa Bär und Sohn Bär wollen sich einen schönen Tag machen. Wie geht das am besten? Indem man jemanden ganz fest umarmt, meint Papa Bär. Sohn Bär ist begeistert. Alle, die ihnen im Wald begegnen, werden umarmt, ausnahmslos. Alle sind froh darüber. Am Schluss umarmen die Beiden sich und finden, ein solcher Tag müsse wiederholt werden.

Beurteilungstext

So einfach, wie der Inhalt klingt, ist die Geschichte dann doch nicht. Sie erhält ihren Reiz durch das Unwahrscheinliche, Doppelbödige, Ironische. Durch die unterschiedlichen Reaktionen der Tiere, durch die äußerst gewählten Formulierungen, mit denen die Bären ihr Anliegen vortragen, und durch die Beziehung zwischen Text und Bild. Und nicht zuletzt durch den warmherzigen Grundton, der diese Geschichte durchzieht.
Schon der erste Satz des Buches entführt uns in die magische Welt der kleinen Kinder: “Eines Morgens, als die Sonne sich gerade die Zähne putzte...” In wenigen Sätzen werden wir auf den ersten Seiten in die innige Vater-Sohn Beziehung hineingezogen. Nun beginnt die Umarmungstour durch den Wald. Der arbeitsame Biber findet es lästig, bei der Arbeit gestört zu werden. Doch lässt er die Umarmung zu. Er hält seine Nachbarn zwar für verrückt, aber doch sehr nett. So könnten sie eigentlich weitermachen, meint der kleine Bär und beim Gang durch den Wald begegnen sie einem Frettchen, dann zwei Hasen, dem Wolf, der Rotkäppchen auflauert, dem Elch und einer Anakonda. Papa Bär war allen bisherigen Waldtieren an Kraft überlegen. Nun liest man erstaunt, wie sie die Schlange umarmen und zwar so fest sie können. “Nur zu Jungs! Fester! Feste Umarmungen sind meine größte Leidenschaft!” Nach Schlangenart bedeutet dies allerdings, dass die Anakonda den Bären einwickelt. Doch auch diese stärkste aller Umarmungen gelingt. Ihr folgt die zarteste. Und die probiert der kleine Bär mit einer Raupe aus. Natürlich tritt auch der Jäger (Verbindung zu Rotkäppchen) auf. Dieser Dialog zwischen Vater und Sohn und die kleinlaute Antwort des Jägers sind besonders situationskomisch. Auf dem Heimweg folgen weitere Umarmungen in Wort und Bild, zum Vergnügen für alle großen und kleinen Betrachter. Und zum rührenden Schluss fällt dem kleinen Bär ein, dass sie sich noch nicht umarmt haben.
Die Verbindung zwischen Text und Bild ist eng. Die Bilder konzentrieren sich auf das Wesentliche, das einen Wald, ein Tier, eine Pflanze ausmacht. Dadurch sind sie klar und gut zu verstehen. Das Charakteristische eines jeden Tieres kommt in dieser Reduktion von Form und Farbe gekonnt zum Ausdruck. Wie z.B. der Biber im Arm des Bären hängt, regt die Betrachter auch ohne Text zu mancherlei Vermutungen an. Die eine Begegnung darstellenden Bilder haben einen dekorativ-stilisierten Pflanzenrahmen. Im Kontrast zu der Einfachheit der Bilder sind die Dialoge differenziert. Für unsere Kinder eher ungewohnt sind die höflichen Formulierungen (“Bitte entschuldigen Sie, dass wir Sie beim Essen stören”, “Was machen Sie denn hier, verehrte Dame?”). Aber gerade die auch schon oben erwähnten sprachlichen Feinheiten machen das Lesevergnügen aus.
Es ist eine Geschichte, die gut im Kindergarten eingesetzt werden kann, wenn es um Konflikte geht. Gewiss kommt dann auch zur Sprache, was es mit der Umarmung einer Anakonda auf sich hat.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ili.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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