Komm Bruder Tod so bleich und rot

Autor*in
Parigger, Harald
ISBN
978-3-7941-7049-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
183
Verlag
Gattung
Ort
Düsseldorf
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Jahre 1213 findet in einem Kloster am Niederrhain kurz vor Ostern ein grausiger Mord statt. Bruder Bernhard, der nicht ganz freiwillig Klosterbruder geworden ist, will dem Mörder auf die Schliche kommen. Viel Zeit hat er nicht, denn schnell wird ihm klar: Der Mörder will noch weitere Morde begehen und zwar bis Ostersonntag.

Beurteilungstext

Klosterleben wird hier, in einem handfesten Krimi verpackt, interessant beschrieben. Es werden einige Umstände dargelegt, warum der Eine oder andere Klosterbruder geworden ist und es wird angedeutet, was unter dem Mäntelchen des Glaubens für Untaten geschehen sind.
Der junge und nicht sehr gläuige Klosterbruder Bernhard kam ins Kloster, weil sein Vater es so bestimmt hatte und nicht weil er den Ruf Gottes in sich gespürt hätte. Einige andere Klosterbrüder kamen ins Kloster, um sich vor Verfolgung zu schützen, was ihnen auch einige Jahre gelang. Der Mörder kam ins Kloster, um sich für eine Untat unter dem Deckmantel des Glaubens zu rächen. Alle erhofften inneren Frieden, keiner fand ihn.
Berhard spürte in sich viele Wünsche und Interessen. Er interessierte sich viel stärker für das Weltliche als für das Göttliche. Bei aller Mühe, sich mit seinem Schicksal auszusöhnen, es wollte ihm nicht gelingen. Es war einfach wieder seiner Natur. Die Verfolgten lebten in Reue ihrer schlechten Taten und in der Angst, entdeckt zu werden. Der Mörder hoffte inneren Frieden zu finden, wenn er das Unrecht an seinem Vater gerecht hätte.
Statt dessen verzieh er zumindest dem letzten Verfolgten mit Hilfe Bruder Bernhards dessen Mittäterschaft, war einfach nur müde und keinesfalls glücklich, nach seinen Taten. Auch musste er erkennen, dass seine Opfer ihn erwartet hatten.
Rache ist ein wichtiges Thema in diesem Buch. Wie stark sie sein kann, zeigt uns die Geduld des Täters. Der hatte 10 Jahre nach den vermeintlichen Peinigern seines Vaters gesucht und setzte all sein Können und seinen Verstand ein, um seinen teuflischen Racheplan zu realisieren. Trotzdem kam die Erleichterung bei ihm nicht. Statt dessen war er erschöpft. Einen leben zu lassen und so die Zusammenhänge der Missetat zu erfahren, war wichtiger, als alle Rachetaten zuvor. Rache ist süß, jedoch der Nacheschmack bitter! Das macht uns der Autor deutlich. Im Glosser werden enige kirchliche Ausdrücke erläutert, die in der Erzählung mit größter Selbstverständlichkeit verwendet wurden.
In einem Jugendbuch eine Geschichte in einem Kloster im 13. Jahrhunder spielen zu lassen, ist mutig und gehört mit einer großen Leserschar belohnt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOSt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Parigger, Harald

Parigger, Harald

Land in Flammen

Weiterlesen
Parigger, Harald

Land in Flammen Ein leben im Schatten des Deißigjährigen Krieges

Weiterlesen
Parigger, Harald

Land in Flammen

Weiterlesen
Parigger, Harald

Land in Flammen

Weiterlesen
Parigger, Harald

Barbara Schwarz und das Feuer der Willkür

Weiterlesen
Parigger, Harald

Fugger und der Duft des Geldes. Die Entstehung des Kapitalismus

Weiterlesen