Knallraketen und Gummigeister

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Teaser

Pointierte Sachgeschichten mit Professor L.A.Bor (!) und den Kindern Paula und Felix animieren zum Ausprobieren von chemischen Experimenten aus dem Alltagsbereich.

Beurteilungstext

Das Buch enthält 11 Kapitel; alle beginnen mit einer mehr oder weniger spannenden Geschichte mit Paula, Felix und einigen anderen Personen, von denen Frau Berger (Felix´Mutter) und Professor L.A.Bor (Paulas Opa) für Erklärungen zu verschiedenen chemischen Phänomenen aus dem Alltag zuständig zeichnen. Im Anschluss an die jeweilige Einstiegsgeschichte folgen sachliche Erläuterungen und Experimente zu den angesprochenen Themen. Dabei achten die Autorinnen auf genaue Anweisungen (“So geht`s”). Es wird auch erklärt, was bei den einzelnen Experimenten passiert und vor allem auch, warum. Selbst an die Möglichkeit, dass ein Versuch nicht das erwartete Ergebnis zeigt, ist gedacht. Für solche Fälle präsentieren die Autorinnen eine ganze Reihe von Kontrollmaßnahmen für die kleinen Forscher. Im Vorwort erläutern Andrea Gruß und Ute Hänsler in direkter Ansprache an die Zielgruppe der Kinder “was Chemie ist”, sie stellen “Forscherregeln für Profis” auf, warnen vor Verwechslungen bei bestimmten Substanzen und empfehlen, dass ein Erwachsener bei einzelnen Experimenten dabei sein sollte. Natürlich ist es ratsam, auf Sicherheit zu achten, Gefahrensymbole zu kennen und richtig einzuschätzen. Aber spätestens an dieser Stelle werden die meisten Erwachsenen, die vielleicht beabsichtigten, das Buch zu kaufen, ins Grübeln kommen... Schade, denn die Geschichten, die den einzelnen Experimenten vorangestellt sind, lassen eigentlich keine Bedenken aufkommen. Da ist die Rede von Professor L.A. Bors “Bitzelblitzchemie”, von einem “rätselhaften Liebesbrief”, von “klebrigen Piratenflips” und “Hokuspokus Chemikus” und anderen geheimnisvollen und höchst interessanten Dingen, die aber eigentlich jeder aus dem täglichen Umgang kennt. Wem es mehr auf die Experimente ankommt, der kann gleich mit den sehr sorgfältig und kompetent beschriebenen Versuchen beginnen ohne jede Geschichte dazu vorher zu lesen. Insgesamt locker-flockig geschrieben und passend von Constanze Guhr und Bianca Schaalburg illustriert, sollte das Buch dazu beitragen, Kindern naturwissenschaftliche Phänomene aus dem Alltag anschaulich und verständlich nahe zu bringen. Dass Kinder durchaus für “Chemie” zu begeistern sind, zeigen nicht zuletzt die Kindervorlesungen an der Universität Gießen, die wohl für das letzte Kapitel (“Können Chemiker zaubern” - eine Zaubershow mit Professor Justus von Liebig) Anregung waren. Übrigens tauchen im Buch tatsächlich “Geister” auf - Salmiakgeist zum Beispiel - der Buchtitel macht hier keine falschen Versprechungen.