Kleopatra

Autor*in
Gmehling, Will
ISBN
978-3-7795-0529-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krejtschi, Tobias
Seitenanzahl
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Tüpfelhyäne mit dem schönen Namen Kleopatra lebt am Rande der Stadt neben der Müllkippe irgendwo am Ende der Welt und hat einen Laden für Sachen, die keiner mehr will. Sie ist eigentlich ganz zufrieden, aber auch ein wenig einsam. Dann träumt sie von einem anderen Ort mit anderen Hyänen. Sie freundet sich mit dem Jungen Ed an und sie haben viel Spaß miteinander. Aber Kleopatra spürt immer mehr, dass sie eigentlich für ein anderes Leben in einem anderen Land gemacht ist...

Beurteilungstext

Diese ganz und gar ungewöhnliche Heldin mit dem schönen Namen Kleopatra hat nach einigen Bilderbuchseiten mit den liebenswerten, schrägen, großformatigen Illustrationen von Tobias Krejtschi unser Herz erobert. Auch wenn wir normalerweise Hyänen als aasfressende, verabscheuungswürdige und hässliche Tiere wahrnehmen, erkennen wir doch in dieser ihr sehnsuchtsvolles und freundliches Wesen. Sie ernährt sich von dem, was sie auf der Müllhalde an Fleischresten findet und macht immer wieder aufregende Funde, die sie in ihrem Laden hütet und pflegt. Staub aus Paris, Luft aus Brasilien, Blätter mit nichts drauf, eine Sammlung von Spinnennetzen, alte Schildpattkämme, löchrige Glitzerschals und sogar einen schon fünfzig Jahre alten Fußball aus Leder. Seit sie aus dem Zoo weggelaufen ist, spürt sie eine unbestimmte Sehnsucht nach einem anderen Leben in einem Land mit heißem Wind und glühenden Sonnenuntergängen.
Eines Tages kommt Edwin, genannt Ed vorbei. Er ist ganz ohne Scheu vor ihr und freundet sich mit der allergrößten Selbstverständlichkeit mit ihr an, nicht ohne in einem gewitzten Handel eine Taucherbrille ohne Gläser erstanden zu haben.
Kleopatra lernt nun auch Eds große Familie mit seinen sieben Geschwistern kennen und wird von ihnen als 11tes Mitglied der Fußballmannschaft adoptiert. Aber Kleopatra macht alles falsch und sie erkennen: "Sie war nicht gemacht dafür, einen Ball in ein Tor zu treten. Sie war für Afrika gemacht". Ihre Sehnsucht wird schließlich so groß, dass sie beschließt zu gehen, und nach einem tränenreichen Abschied macht sie sich auf den Weg. Bald vergisst sie die Menschen und auch die Menschenworte.
Diese besondere Freundschaft (Oder sollte man hier vielleicht sogar den Begriff "Solidarität" verwenden?) zwischen denen, die am Rand der Gesellschaft leben - sowohl der menschlichen als auch der tierischen - macht diese Geschichte zu einer sehr besonderen. Ohne auch nur eine Spur vordergründig pädagogisch zu sein, ist sie es in Text und Bild im guten und echten Sinn, vermittelt sie doch, dass man mutig und frei seinen Träumen folgen soll.
In Kreijtschis großformatigen, jeweils eine ganze Bilderbuchseite umfassenden, lebendigen Szenenbildern überzeugen nicht nur die treffende Farbigkeit, sondern vor allem die Stimmigkeit der vielen kleinen Details, die man überall entdecken kann: den Peace-Button am Hemd des im Rollstuhl sitzenden Schiedsrichters, die Zahnlücke im Mund des Jungen, der grüne Schnuller des Babys, die behaarten Arme von Papa Aki, ein "Seismotaurus" auf dem T-Shirt der kleinen Schwester.
Bilder und Text erzählen eine sehr heutige und zugleich universelle Geschichte von Freundschaft und Sehnsucht mit ungewöhnlichen Helden mit "brennenden Herzen".

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.01.2016

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