Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel

Autor*in
Sabbag, Britta
ISBN
978-3-8458-3432-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Lange, Igor
Seitenanzahl
124
Verlag
arsEdition
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Klara ist eine echte Fee, aber beim Zaubern passieren ihr immer noch Missgeschicke. Daher hat sie den Beinamen „ Katastrofee“ bekommen. Sie soll sich erneut beweisen, ehe sie eine richtig anerkannte Fee ist, die ihr eigenes Waldgebiet beschützen darf. Das entmutigt Klara erst einmal. Doch dann lernt sie den Außenseiter, den Menschenjungen Oskar kennen und ein spannendes Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Beurteilungstext

Dieses Buch mit der herzerwärmenden Feen-Geschichte über Mut, Freundschaft und Naturschutz ist absolut empfehlenswert. Man kann es jüngeren Kindern gut in Abschnitten vorlesen. Ältere Kinder können es schon gut selbst lesen. Auf jeden Fall werden Kinder verschiedener Altersgruppen ihre wahre Freude an dem spannenden und aufregenden Lese-Abenteuer haben. Die Geschichte beschreibt sehr schön die Freuden und auch Traurigkeit, Enttäuschung der kleinen Fee. Wir werden Zeugen, wie verräterisch und falsch sich Personen (in diesem Fall Fee Violetta) verhalten können. Wir dürfen uns mitfreuen, wie Oskar und Klara sich begegnen und sich daraus eine Freundschaft entwickelt. Durch diese Verbindung erhalten beide Figuren für die Zukunft mehr Anerkennung und Bestätigung. Beide Hauptfiguren sind sympathieauslösend und Außenseiter in ihren Welten. Klaras äußeres Erscheinungsbild ist den anderen Feen nicht anmutig genug. Das ist bei Fee Violetta ganz anders und manchmal möchte Klara auch so aussehen wie sie. Aber den Gedanken verwirft sie schnell wieder. Dafür dürfen wir mitverfolgen und erleben, dass Klara absolut ehrlich, einsichtig ist und ein reines und ehrliches Herz hat, dass ihr die Tiere und deren Schutz das Wichtigste sind und das auf sie 100%ig Verlass ist. Klara mag zwar etwas chaotisch sein, aber das macht sie umso liebenswürdiger und hat auch noch Spaßfaktor. Und mit dem Schimpfwort: “Hups-lapa-lups!“ können wir uns doch gerne anfreunden. Da nützt Violetta auch ihr schönes Aussehen wenig, wenn man so einen falschen Charakter hat. Nach einem erneuten Zauberunfall hat sich Klara groß gezaubert und fühlt sich seltsam in diesem großen Körper. Sie begegnet Oskar, einem Menschen- jungen und es entwickelt sich bald eine gute Freundschaft zwischen der Fee und dem Jungen. Oskar ist viel auf sich gestellt, weil seine berufstätigen Eltern wenig Zeit für ihn haben. Sicherlich können sich viele Kinder in ihn hineinversetzen. Er trägt eine Brille und hat einen Silberblick, deshalb wird er „Schielauge“ geschimpft. Oft geht ihm die Stadt auf die Nerven und deshalb ist er gerne mit seiner Lupe auf Insektenbeobachtung unterwegs. Unter der Lupe kann er die verrücktesten Sachen erkennen, die man so in der normalen Welt gar nicht sehen kann. Durch Oskar erfährt Klara so viel von der Menschenwelt, was sie gar nicht ahnen konnte. Das ist auch für uns Leser interessant und aufschlussreich. Oskar klärt Klara auf, dass auf das Kornblumenfeld demnächst ein Wellnesshotel gebaut werden soll. Das muss Klara mit allen Mitteln verhindern und Oskar soll ihr helfen dabei. Aber erst lernt Klara eine „Straße“, „Autos“, eine „Ampel“, „Zebrastreifen“, „Pommes“ u.a. kennen. Als Oskar wieder gehänselt wird, kann Klara einen Zauberspruch nicht unterdrücken. Sie hat das Böse und Gemeine, das von der Jungenbande ausging, gespürt und wollte instinktiv ihrem Freund Oskar beistehen. Das ist lobenswert und gut nachvollziehbar. Fantasie und Realität bilden eine gekonnte Symbiose und bilden auch noch eine gekonnte Verknüpfung von Komik und Ernst. So erklärt Oskar, dass viele Produkte in Plastik verpackt sind und „Plastik die Seuche unserer Zeit„ ist. Logischerweise fragt Klara, warum die Menschen es dann benutzen? Oskar graut es vor der Schlange an der Kasse. Während uns Lesern gleich bildlich die Menschenschlange vor Augen ist, sucht Klara vergeblich nach der Schlange und hat sich vorsichtshalber schon einmal ein Zauberspruch überlegt. Sicher ist sicher. So sind wir beim Lesen immer wieder und weiter interessiert, schmunzeln und staunen mit, verfolgen mit Spannung das Geschehen. Als Klara das Gespräch der beiden Bauherren mithört, wird ihr schnell klar, dass sie handeln muss. Oskar hatte dich gesagt, dass man ein Naturschutzgebiet nicht bebauen durfte. Und mit der Ansässigkeit vom Rotmilan…. Und dann werden Oskar und auch Klara sehr aktiv. Den Beiden ist zu verdanken, dass das Bauprojekt vereitelt wurde. Man staunt über den Mut und Ideenreichtum, das technische Geschick von Oskar und auch die Spitzfindigkeit Klaras. Es kommt zu einer „medientauglichen“ Begegnung in der Schule und Oskar wird zum Naturforscher ernannt, dem der Bürgermeister höchstpersönlich gratuliert und sich für seinen Einsatz bedankt. „Zusammen ist man stärker“ und „gemeinsam kann man viel erreichen“, das haben wir beispielhaft mitverfolgen dürfen. Ende gut, alles gut. Klara wird anerkannte Fee und darf ihr geliebtes Kornblumenfeld beschützen. Und Oskar wird sich wohl weiterhin als Naturforscher und Naturschützer einsetzen. Sicherlich wird er dabei mehr Respekt und Achtung von seinen Eltern und Mitschülern zukünftig erfahren. Ich finde es durchaus vorstellbar und wünschenswert, dass die beiden Künstler eine Fortsetzung über “Klara Katastrofee“ schaffen könnten. Der Inhalt ist zeitgemäß und regt zum Nachdenken und Handeln an, ohne moralischen Zeigefinger. Ich möchte auch die wunderbaren Illustrationen von Herrn Igor Lange loben. Sie passen hervorragend zum Text, sind auch mit Komik, Esprit und Liebreiz gespickt, ganz so wie der Roman. Sehr farbenfroh und quirlig, mit viel Liebe fürs Detail, weiß uns der Autor zu fesseln. Mimik und Gestik sind gut erkennbar. Die dargestellten Welten (Menschgenwelt/ Amrien) sind gut vorstellbar umgesetzt. Da hat der Verlag eine gute Wahl getroffen zwischen Illustrator und Autorin für ein stimmiges Gesamtwerk. Danke.

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Diese Rezension wurde verfasst von WS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 03.10.2020

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