Klappe, Cut, Hurra – Aufregende Drehtage in Berlin
- Autor*in
- Hitzbleck, Henrik
- ISBN
- 978-3-00-057198-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Wacker, Kerstin
- Seitenanzahl
- 146
- Verlag
- Wacker und Freunde
- Gattung
- Buch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Teaser
Wie wird ein Film gedreht? Leser*innen begleiten Ferienpraktikantin Amra an zehn turbulenten Drehtagen in Berlin.
Beurteilungstext
Weder beim Bücherlesen noch beim Filmeschauen macht man sich in der Regel Gedanken über den Entstehungsprozess. Entspannung oder das Erleben der Geschichte stehen im Vordergrund. Bestenfalls entsteht ein Flow, der einen bis zum hoffentlich erlösenden Ende alles um sich herum vergessen lässt.
Damit ein Film oder ein Buch solche Gefühle auslösen kann, ist allerdings eine ziemlich sorgfältige und aufwändige Planung notwendig.
Während das erste erzählende Kindersachbuch des Autorenteams Wacker und Hitzbleck ihre Protagonistin Amra in die Welt des Büchermachens begleitet („Herr Katz, Isolde und Ich – oder Wie macht man eigentlich ein Buch?“), ist es in dem zweiten gemeinsamen Werk “Klappe-Cut-Hurra – Aufregende Drehtage in Berlin“ die Filmwelt.
Diesmal hat sich Amras Onkel und Kameramann Feridun dafür eingesetzt, dass sie die Dreharbeiten zu „Shivas Bruder“ als Ferienpraktikantin zehn Tage lang begleiten darf. Während dieser Zeit soll sie die fesche Kostümbildnerin Anna unterstützen.
Die Ich-Erzählerin Amra berichtet von allen Drehtagen im Tagebuchstil. Vorangestellt ist jeweils ein Auszug aus dem Drehplan inklusive einer Übersicht der wichtigen Mitarbeiter*innen. So erfährt der Leser schnell, dass ein Drehplan keinesfalls mit einem Drehbuch zu verwechseln ist. Während das Drehbuch die Story durchgehend erzählt, gibt der Drehplan vor, welche Szenen sinnvollerweise direkt hintereinander gedreht werden müssen, da sie zum Beispiel am selben Ort spielen.
Dabei widmet sich Amra pro Drehtag einem Schwerpunktthema. So erhalten nicht nur junge Leser*innen kurze Einblicke in die Bereiche Aufnahme, Produktion, Kamera, Maske, Kostüme, Komparsen, Licht- und Tontechnik und vieles mehr. Nebenher gewinnen sie einen Eindruck davon, wie viele Menschen, neben den Schauspielern, an einem Film mitwirken.
Die Sachinformationen sind verständlich aufbereitet und mit persönlichen Empfindungen und Erlebnissen Amras kombiniert. Aufgrund ihrer quirligen und teilweise vorlauten Art, droht ihr sogar der Rausschmiss aus dem Filmteam. Zum Glück ist der zunächst arrogant wirkende Filmstar und Mädchenschwarm Julian nicht allzu lange böse über ihre unverblümte Meinungsäußerung.
In einem anderen Fall rettet Amra sogar die Dreharbeiten, weil sie veranlasst, dass ihre Oma eine verletzte Komparsin vertritt.
Ob Leser*innen die Mischung zwischen Amras Geschichte und den Sachinformationen gefällt oder eher als störend empfinden, muss jeder für sich selbst entscheiden. Jedenfalls wird so der Effekt des Miterlebens und des Mitfühlens mit der Ich-Erzählerin Amra verstärkt.
Das Buch eignet sich hervorragend für die Einführung in das Thema Film. Garantiert werden nach dem Lesen alle Filme genauer unter die Lupe genommen. Vielleicht hat sich doch irgendwo ein kleiner Anschlussfehler eingeschlichen 😉