Kissing the Rain
- Autor*in
- Brooks, Kevin
- ISBN
- 978-3-423-71211-8
- Übersetzer*in
- Gutzschhahn, Uwe-Michael
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 412
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Moo, eigentlich Michael Nelson, ist fett. Deshalb ist er in der Schule ein Außenseiter, ist einsam, wird beleidigt und verprügelt. Sein Zufluchtsort ist eine Autobahnbrücke von der er den Verkehr beobachtet. Eines Tages wird er Zeuge eines Unfalls und danach gerät er zwischen die Fronten von Polizei und Gerichtsgefüge.
Beurteilungstext
Moo ist ein Fettkloß und als solcher Zielscheibe des Spotts, von Prügeln und auch Mitleid. All das läßt er täglich an sich abprallen, wie Regen, so nennt er das. Er mag sich selbst nicht, geschweige denn, das er das von anderen erwartet. Was ihn tröstet ist essen und immer noch mehr essen, ein Teufelskreis also. Auch im Elternhaus hat er keine Unterstützung außer üppigen Mahlzeiten. Als er eines Tages auf der Autobahnbrücke, seinem Zufluchtsort, Zeuge eines seltsamen Unfalls wird verändert sich sein Leben dramatisch. Ein Mann stirbt dabei und die Polizei will ihn als Belastungszeugen für einen beteiligten Verbrecher, Vince. Moo hat aber gesehen, dass der es nicht war und wird so zum Zeugen der Verteidigung. Er gerät zwischen die Fronten, wird von beiden Seiten massiv unter Druck gesetzt, während er gleichzeitig in der Schule aus der Schusslinie der Prügler kommt. Seinen Anteil bekommt nun ein anderer Außenseiter, der zwergenhafte Brady mit ab. Und so weiß Moo bald nur noch das es schlimm und schlimmer sowie schlecht und schlechter gibt, aber nicht mehr gut. Der Autor hat das Thema des Buches auch zweigeteilt. Einerseits Moos Leben als Fetter und andererseits die Komplikationen als Unfallzeuge. Völlig zerrissen erzählt Moo die Wahrheit an einen unbekannten Zuhörer oder auch sein eigenes Inneres in “ Ich” Form. Dabei hält er Zwiesprache mit sich selbst, denkt über sein Leben nach und zeigt eine spürbare Wut. Seine Zerrissenheit kommt auch in der ungewöhnlichen Typographie zum Ausdruck, die teilweise genauso abgehackt ist wie Moos Gedanken. Als Brady krankenhausreif geprügelt wird und Moo bei der Gerichtsverhandlung ins üble Kreuzfeuer der Staatsanwaltschaft gerät, hegt er einen verzweifelten Plan. Er will Vince zur Brücke bestellen und ihn übers Geländer stürzen. Das Ende überläßt der Autor dem Leser, es bleibt alles offen. Man wünscht sich ein gutes Ende für Moo, kann jedoch nicht so recht daran glauben. Insgesamt ist dem Autor wieder ein starkes, fesselndes Buch gelungen, das durch seine jugendliche Sprache sicher viele Leser anspricht.