Kissing the Rain

Autor*in
Brooks, Kevin
ISBN
978-3-423-71211-8
Übersetzer*in
Gutzschahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
412
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mike Nelson, 15 Jahre, 110 Kilo, genannt Moo, ist in einem dramatischen Dilemma. Er ist zufällig Zeuge eines Mordes geworden. Aber nicht der Schwerverbrecher Keith Vine ist der Mörder. Bleibt Moo bei der Wahrheit, entlastet er ihn. Macht er, wie Inspektor Callan verlangt, eine Falschaussage, hilft er den Kriminellen hinter Gitter zu bringen. Aber dann muss er Rache fürchten. Callan kann Mikes Vater ins Gefängnis bringen, der seit Jahren zu Unrecht "Stütze" erhält. Mike ist verzweifelt.

Beurteilungstext

Seit fünf Jahren lebt Mike in dem öden Dorf. Er ist Ziel von Hohn und Spott, keiner will mit dem Fetten was zu tun haben. Ständig prasselt der Regen blöder Bemerkungen auf ihn nieder. Er wehrt sich nicht und versucht, möglichst unsichtbar zu bleiben. Allein mit Brady verbindet ihn eine Art Freundschaft, die eher eine Leidensgemeinschaft ist. Mikes Eltern leben zurückgezogen, Fernsehserien und Essen verbinden die Familie. Sieben Monate nach dem Ereignis, das Mike von der Autobahnbrücke aus beobachtet hat, steht die Verhandlung bevor. Wie Mike sich auch entscheidet, es wird für ihn schlecht ausgehen. Seine Eltern können ihm nicht helfen, die Mutter versteht nichts, der Vater ist zu sehr verstrickt. In einer Nacht versucht Mike Klarheit zu bekommen. Er lässt das ganze Geschehen noch einmal lebendig werden, voll Wut und Verzweiflung bricht alles aus ihm heraus. Und er kommt zu einem Entschluss, nur wenn er Vine von der Brücke stürzt, könnte es für ihn gut enden. Der Aufbruch zur Autobahn, wo er sich mit Vine verabredet hat, ist das Ende des Buches.
Eine mitreißende und schreckliche Geschichte. Mike, aus dem die Verzweiflung so lebendig heraus bricht, ist nur zu gut zu verstehen. Er ist nicht gebildet, seine Erfahrung kommt aus dem Konsum unzähliger Fernsehserien, schwierigere Wörter kann er nur ungefähr. Ganze Sätze bringt er kaum zustande. Aber er blickt nun endlich durch und versteht, worum es für ihn und seine Familie geht. Er erkennt, was Inspektor Callan will und meint, dass Vine doch der Stärkere sein wird.
Und in seiner Verzweiflung findet er nur eine Lösung. Ob er seinen Entschluss ausführt, bleibt offen.
Mikes Bericht ist in 21 Kapitel gegliedert, deren Überschriften allein schon herausfordern zum Nachdenken: Der Anfang der Wahrheit. Die Wahrheit des Anfangs. Das letzt Kapitel heißt: Das Ende der Wahrheit. Die Übersetzung von Uwe- Michael Gutzschhahn schafft einen lebendigen und glaubwürdigen Ton ohne je in gekünstelten Jargon zu verfallen.
Packende Lektüre, die Leser herausfordert, nach anderen Lösungsmöglichkeiten für Mike zu suchen, und die deutlich macht, dass Leben viel schwieriger ist, als man sich wünscht. Leider gibt es nur in Fernsehserien so wunderbar richtige Enden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pfn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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