Kiss me kill me

Autor*in
Christopher, Lucy
ISBN
978-3-551-52033-3
Übersetzer*in
Schäfer, Beate
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
376
Verlag
Chicken House
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Emilys Vater, ein traumatisierter Ex-Soldat, trägt ein totes Mädchen nach Hause. Es scheint, dass er Ashlee getötet hat, schließlich ist er seit seinen schlimmen Erlebnissen an der Front nicht mehr zurechnungsfähig. Auch Ashlees Freund Damon glaubt das. Allerdings bleibt ein nagender Zweifel, denn am Abend von Ashlees Tod hatte er einen Filmriss.

Beurteilungstext

Einige Monate nach dem Tod der beliebten Schülerin setzt die eigentliche Handlung ein. Damon versucht mit allen Mitteln, seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen: Was ist geschehen, bevor Ashlee starb? Hat er womöglich Schuld auf sich geladen?

Auch Emily, die Tochter des vermeintlichen Mörders, die von allen gemieden oder gar angefeindet wird, ist der Wahrheit auf der Spur. Sie glaubt nicht daran, dass ihr Vater das Mädchen getötet hat, und sammelt Beweise für seine Unschuld.

Als ihre Wege sich mit denen Damons kreuzen, wird deutlich, dass die beiden durch starke Emotionen miteinander verbunden sind, die zwischen heftiger Abneigung und unerklärlicher Anziehung pendeln.

Nach und nach decken die beiden - teils gemeinsam, teils jeder für sich - immer weitere Details des Mordes auf, bis sich die überraschende Wahrheit offenbart.

Die Grundidee des Romans hat durchaus Potenzial, allerdings konnte er mich über lange Strecken nicht fesseln. Die Figuren blieben etwas blutarm und nahmen vor meinen Augen nur wenig Gestalt an, und ihre seelischen Nöte und Qualen habe ich beim Lesen eher als Außenstehender erlebt, ohne dass sie mich wirklich berührt hätten.

Auch der Wald, der im Roman eine wichtige Rolle als zentraler Handlungsort spielt, blieb austauschbar und blass. Es ist mir schwergefallen, die geschilderten Höhlen, Felsen und Verstecke in Bilder umzuwandeln.

Die Autorin ist Australierin, aber ob ""Kiss me, kill me"" nun in Australien, in England oder in den USA spielt, bleibt ungewiss. Das fand ich schade, denn ich hätte das geschilderte Gesellschafts- und Schulsystem gerne zuordnen können.

Gegen Ende nimmt die Spannung ein wenig zu, weil immer weitere Verdächtige hinzukommen. Dass die Auflösung des Rätsels dann allerdings ausgerechnet einem Handy zu verdanken ist, das seit gut drei Monaten in einer Felsspalte steckt und trotzdem noch die alles erklärenden Videos abspielen kann, war mir zu konstruiert. Welcher Akku würde so eine Meisterleistung vollbringen?

Auch ist mir nicht klar geworden, warum Damon so lange wartet, ehe er sich gezielt daranmacht, seine Gedächtnislücke aus der Nacht von Ashlees Tod zu schließen. Alles, was er unternimmt, um sich zu erinnern, hätte er ebenso gut auch direkt nach der Tat tun können - vermutlich sogar mit deutlich größerem Erfolg.

Gut gefallen hat mir dagegen das Ende, das von zaghaftem Optimismus geprägt ist, ohne dabei durch Kitsch oder Seichtigkeit die Glaubwürdigkeit zu verringern.

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Diese Rezension wurde verfasst von JW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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