Kira-Kira

Autor*in
Kadohata, Cynthia
ISBN
978-3-8369-5140-1
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-M.
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Kuskin, Julia
Seitenanzahl
221
Verlag
Gerstenbrg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kira-Kira nennt Lynn ihre kleine Schwester Katie, die sie vom Babyalter an betreut, da beide Eltern berufstätig sind. Doch als Teenager erkrankt Lynn an Anämie und stirbt ...

Beurteilungstext

Die eindrucksvolle Familiengeschichte spielt nicht in der Jetztzeit, sondern irgendwann in der Zeit zwischen den Weltkriegen. Der Vater der Kinder und sein Bruder werden als halbwüchsige Kinder aus Japan nach Amerika zurückbeordert, weil sie auf der elterlichen Farm helfen müssen. Eine anspruchsvolle Berufsausbildung ist später nicht mehr möglich und so arbeiten die beiden Brüder in den riesigen Geflügelverarbeitungsfabriken in Georgia. Die Arbeit ist hart und so schlecht bezahlt, dass auch die Mutter der Kinder (es kommt noch Bruder Sammy zu den Mädchen) mitarbeiten muss, damit die Familie zu einem bescheidenen Haus kommt. Die Kinder werden z.T.. von Nachbarinnen betreut oder müssen für sich selbst sorgen. Auf diese Weise entstehen fast symbiotische Geschwisterbande zwischen Lynn und Katie und zwischen Katie und Sammy. Krankheit und Tod Lynnies belasten die Familie bis an die äußerste Grenzen ihrer Kraft - emotional und finanziell. Nur langsam kann sich Katie, die Ich-Erzählerin, aus den Tiefen der lähmenden Trauer heraus arbeiten.
Ein berührendes Buch voller Intensität und Emotionalität! Aus der Sicht eines unter problematischen Verhältnissen heranwachsenden Kindes wird nicht nur die außergewöhnlich starke familiäre Bindung in der Großfamilie (zu der auch Onkel Katsuhisa mit seiner Familie gehört) thematisiert, sondern auch die versteckte Diskriminierung der japanischen Einwanderer in den USA, die Ausbeutung der Arbeiter durch den steinreichen Besitzer der Geflügelfabriken und der Zusammenschluss der Arbeiter zu Gewerkschaften. Im Mittelpunkt steht jedoch die tiefe Geschwisterliebe zwischen Katie und Lynn, Krankheit und Tod und die Trauerarbeit der Familie.
Die Schlichtheit und Geradlinigkeit der Darstellung aus der Sicht Katies zeigt das soziale Gefüge der Familie getreulich auf und ist ungemein anrührend. Die beklemmenden Szenen von Krankheit und Tod werden nicht beschönigt, sondern müssen (auch von der Leserin!) “ausgehalten” werden. Doch ein versöhnliches Ende verheißt positive Entwicklungen für die Familie.
Ein in vieler Hinsicht außergewöhnliches Buch, nachdrücklich empfohlen für junge Leserinnen ab ca. 11/12 Jahren, vor allem, wenn sie selbst den Verlust naher Verwandter erleben mussten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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