Kindheit Wie unsere Mutter uns vor den Nazis rettete
- Autor*in
- Parnass, Peggy
- ISBN
- 978-3-596-85672-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 75
- Verlag
- –
- Gattung
- Biografie
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein knapp 6jähriges Mädchen wird gemeinsam mit ihrem 4jährigen Bruder auf einen Kindertransport geschickt, der sie aus Deutschland nach Schweden bringt. Ihre Eltern sehen die beiden nie wieder.
Das war im Jahr 1939.
Beurteilungstext
Wäre die eigentliche Dramatik nicht schon im Titel thematisiert, würde man sich eine ganze Weile fragen: was will uns dieses Buch sagen?
Seitenlang berichtet ein Mädchen über die schöne Zeit mit ihrer Mutter, wie fröhlich sie war, wie hübsch sie aussah, wie gut sie roch, wie gern sie sang.
Aber die Erinnerung an sie verursacht dem Mädchen Alpträume, heute noch, und ganz beiläufig wird erwähnt, dass die Familie als Juden in ihrem Lebensumfeld unerwünscht war.
Mit diesem Buch setzt Peggy Parnass ihren Eltern ein Denkmal.
Sie erzählt parallel die Geschichte einer Kindheit, ihrer Kindheit, wie sie hätte sein können und wie sie dann tatsächlich wurde: auf der Flucht bei häufig wechselnden Pflegefamilien, ungeliebt und gedemütigt.
Alles im ruhigen, fast lapidaren Ton, selbst solche Sätze ""Die Nazis waren um uns rum. Ich weiß nicht, wie Kiesinger und andere sie übersehen konnten…."" klingen nicht nach Vorwurf, nicht nach Anklage, sondern fast wie Verwunderung. Der aufgestaute Haß, die Verbitterung äußern sich nur ganz subtil.
Im Kontrast dazu stehen die friedlichen, liebevollen Farbholzschnitte der Künstlerin Tita do Rego Silva.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, um bei der jungen Generation die Erinnerung an das grauenvolle Geschehen wach zu halten, während die Älteren fleißig am Vergessen arbeiten.