KINDHEIT

Autor*in
Parnass, Peggy
ISBN
978-3-596-85672-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Silva, Tita do
Seitenanzahl
80
Verlag
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kindheitserinnerungen eines jüdischen Mädchens an ihre Mutter und die Nazizeit, die sie in Schweden verbrachte

Beurteilungstext

Peggy ist ein jüdisches Mädchen, das in Deutschland in den 1930er Jahren aufwächst. Als die Lage für die Juden immer unerträglicher wurde, schickten die Eltern Peggy und ihren 4-jährigen Bruder nach Schweden, wo sie den Krieg überlebten - im Gegensatz zu den Eltern und allen anderen Verwandten, die vergast wurden. Die Kindheitserinnerungen an Deutschland und Schweden sind in diesem Büchlein zusammengetragen, immer aus der Sicht des Mädchens Peggy. Es liest sich schnell, weil auf den einzelnen Seiten auch nicht viel Text steht. In erster Linie ist eine große Hommage an ihre ""weiche, kleine, warme"" Mutter, die unglaublich positiv dargestellt wird. Ihren Vater ""Pudl"" mochte sie auch, aber die Mutter spielte die zentrale Rolle in ihrem Leben. Auf ihren Bruder ""Bübchen"" war sie zunächst eifersüchtig, kümmerte sich dann aber in Schweden, als beide Kinder dorthin geschickt wurden, rührend um ihn. Das Buch ist so authentisch, weil es auch aus der Sicht des Mädchens geschrieben ist. Viele Phasen in Peggys Leben werden allerdings übersprungen (wie sind die Kinder nach Schweden gekommen?), aber das tut dem großen Ganzen keinen Abbruch. Man ist neugierig und möchte Peggy am liebsten sofort kennen lernen. Vom Inhalt her natürlich wie es sicherlich tausende von jüdischen Kindern erlitten haben, die nach dem Krieg als Waise überlebt haben, allerdings ist dieses kleine Büchlein etwas Besonderes. Und das empfinde ich ganz eindeutig durch die bunten, vor allem gelb-rot gehaltenen Holzschnitte, die Tita do Rego Silva - eine Freundin der Autorin - extra und sehr aufwändig für das Buch angefertigt hat. Zunächst war ich irritiert über die Füchse, Dachse, Hunde oder sonstigen Fabelwesen, die immer mit lockigem Haar und sehr knallbunt auf den Seiten gegenüber des Textes standen. Ich empfand sie als ""unpassend"", weil ich das Thema zu ernst und die Bilder dafür zu bunt und lebendig fand. In mehreren Nachworten wird jedoch genau erklärt, wie es zu dieser Freundschaft und zu dieser Zusammenarbeit kam und seitdem betrachte ich die Bilder mit ganz anderen Augen. Insofern wäre es für mich hilfreich gewesen, wenn das Nachwort lieber ein Vorwort gewesen wäre. Auch den Untertitel ""Wie unsere Mutter uns vor den Nazis rettete"" finde ich ungeeignet, weil überhaupt nicht erklärt wird, WIE die Mutter die Kinder vor den Nazis rettet. Indem sie sie nach Schweden schickt? Würde ich das Buch im Buchladen sehen, würde ich bei dem Coverbild und beim Titel ""Kindheit"" niemals an eine solch traurige Geschichte aus der schlimmsten Vergangenheit der Deutschen denken. Beschäftigt man sich jedoch länger mit dem Buch und kennt die Hintergrunddetails, möchte man das Büchlein gar nicht mehr aus der Hand legen.

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Diese Rezension wurde verfasst von REI.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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