Kinder der Welt für uns erzählt

Schlagwörter

• Kulturen
• Ungleichheit

Teaser

In Kinder der Welt werden 70 verschiedene Themenbereiche, die Kinder betreffen können blitzlichtartig vorgestellt. Dies geschieht in Form von Kurzberichten illustriert mit 90 Fotos und Zeichnungen. Es wird erzählt, wie Kinder in allen Teilen der Erde ihre Kindheit verbringen. Das Schulsystem in Kuba, Straßenkinder in Rio de Janeiro, Impfungen und ansteckende Krankheiten, Armut und Gewalt - es werden sehr viele problematische Themen angesprochen und in kurzer kindgemäßer Form präsentiert.

Beurteilungstext

Ich finde das Buch sehr beeindruckend, und das aus mehreren Gründen:

Es schafft Bewusstheit für ein großes Feld an ernsten, Kinder betreffenden, Themen. Es macht aber auch an vielen Stellen darauf aufmerksam, dass Kinder in aller Welt sich ähneln. Sie spielen gerne, sind neugierig und wissbegierig, empfindsam und schützenswert, sind abhängig von Eltern und Umgebung. Die Lebensverhältnisse in die sie hineingeboren werden unterscheiden sie voneinander. So wachsen Kinder in reichen Industrienationen anders auf als solche in einfachen Verhältnissen auf beengtem Platz, die ihre Familie mit ernähren müssen.

Die Fotos, die es enthält sind oft ergreifend schön, tief beeindruckend, bitter ernst und sehr aussagekräftig. Sie allein vermitteln so viel Inhalt, das ein Lesen des Textes fast überflüssig erscheint. Eine deutende Bildbetrachtung allein vermittelt sehr viel Wissen.

Es behandelt zum Teil Themen, die sehr ernst und tiefgreifend sind, wahrt dabei aber eine Distanz zur Tragik, die es auch dem jungen Leser ermöglicht, betroffen zu sein, aber nicht erschlagen von Hoffnungslosigkeit oder schrecklicher Verzweiflung.

Aspekte, wie Behinderung, Kinderprostitution, Schulpflicht, arbeitende Kinder, Kinderrechte, Kindersoldaten, Aids und vieles mehr werden in für Kinder und Jugendliche angepasster Sprache erörtert und nicht beschönigt oder dramatisiert.

Natürlich kann solch ein Buch nur an der Oberfläche bleiben, doch ich denke aus den richtigen Gründen. Wer weiterführendes Interesse hat, kann in spezieller Literatur weiterlesen.