Killing God

Schlagwörter

• Gewalt
• Technik

Teaser

Irgendwo in England lebt Dawn, zusammen mit ihrer schwer alkoholkranken Mutter. Der Vater ist seit der Nacht, als er sie zugedröhnt, besoffen und gottesverrückt vergewaltigt hat, verschwunden. Sie hat sich zurückgezogen, ihr I-Pod, bestückt mit der Musik der Gruppe „ The Jesus & Mary Chain“, ist ununterbrochen am Laufen. Eine emotionale Bindung hat sie nur zu ihren beiden Dackel. Doch dann treten Taylor und Mel in ihr Leben.

Beurteilungstext

Dawn Bundy lebt zusammen mit ihrer alkoholkranken Mutter irgendwo einer Stadt in England. Ihre Dackel Jesus und Mary und die Musik der Gruppe „The Jesus & Mary Chain“ sind alles, was sie aufrecht hält. Das, was ihr zugestoßen ist, ist schwer in Worte zu fassen und dafür möchte sie am liebsten denjenigen umbringen, der das zugelassen hat: Gott. Der Vater ist vor zwei Jahren verschwunden, nachdem er Dawn etwas Unfassbares angetan hat. Seit jeher hatte er Probleme mit Drogen und Alkohol, und eines Nachts vergewaltigt er im Rausch seine dreizehnjährige Tochter und verschwindet dann aus ihrem Leben. Seitdem ist nichts mehr, wie es war. Beide, Tochter und Vater, sind gefangen in ihrem Leben, dass aus Trauer und Wut besteht. Dawn hat keine Freunde, verschließt sich von der Außenwelt. Doch dann treten zwei Mädchen, Mel und Taylor, in ihr Leben, die sich von ihr nicht mehr unterscheiden könnten. Sie sind hübsch und schmeicheln sich bei ihr ein, zudem sind sie leider auch die fiesesten Mädchen an der Schule. Dawn bleibt misstrauisch, und wie sich herausstellt, liegt sie damit nicht falsch. Denn die beiden sind hinter dem Geld her, welches ihr Vater vor seinem Weggehen daließ. Davon leben Dawn und ihre Mutter, doch eigentlich gehört es ihnen nicht.
Der Autor fügt der Erzählung Bibelzitate und Lieder der Musikgruppe „ The Jesus & Mary Chain“ bei, was dem Text auflockert. Mit viel Einfühlungsvermögen gelingt es Kevin Brooks, dem Leser die Welt von Dawn näher zu bringen. Das Milieu, in dem sie lebt, ist drastisch und lebensnah dargestellt, auch die Sprache und die Gedankenwelt passen zur Protagonistin. Das Buch ist ein schwerer Brocken, dennoch ist die Geschichte an manchen Stellen sogar amüsant geschrieben. Der Leser wird gepackt und hineingezogen. Diese Mischung aus Krimi und Sozialdrama ist uneingeschränkt empfehlenswert und auch als Schullektüre gut geeignet.