Kill
- Autor*in
- Wahl, Mats
- ISBN
- 978-3-446-20608-3
- Übersetzer*in
- Kutsch, Angelika
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 264
- Ort
- München
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Teaser
Ein weiterer Kriminal-Roman aus Schweden in der Tradition von Sjöwal und Walhöö: Hart, schonungslos, in dieser Zeit spielend, mit einem Helden, der viele Fehler hat und mit Tätern, die von dieser Gesellschaft geprägt sind. Geht unter die Haut.
Beurteilungstext
Nach einem Einsatz lässt er sich kurz nach einem privaten Einkauf seinen Revolver stehlen. Er wird überfallen, der Kommissar Fors. Und mit seiner Waffe wird in einer Grundschule herum geschossen. Und zwei, drei Kinder werden getötet. Kein Wunder, dass es eine Art Bürgerwehr gibt, die Selbstjustiz üben will. Kein Wunder, dass auch Fors ausrastet, als er endlich in Erik Holm, Tony und Tobbe die Täter zu erkennen glaubt.
Es tun sich Abgründe in der sozialen Umgebung auf, allein erziehende Mütter kommen mit ihren Kindern nicht klar, es gibt Cliquen-Bildungen und Emil wird von Johnny gehänselt bis er weint.
Mats Wahl sticht in ein Wespennest der Unmoral, der Feigheit, des latenten Rechts-Extremismus. Da ist ein Vater stolz darauf, dass sein Sohn auf Tontauben schießt, und zugleich wütend auf ihn, dass er sich bei der Schießerei hinwirft und sich die Ohren zu hält wie ein Feigling. Da gibt es immer wieder Briefe und Androhungen von Selbstjustiz.
Wie gesagt, ein Kriminalroman, der keinen Mut macht, sondern die Situation in einer bestimmten Region der Welt beschreibt. Die könnte man ähnlich auch anderswo finden, wenn man mit offenen Augen und Ohren herumläuft.
Aber das Buch lässt den Leser auch allein, denn es bietet in keiner Weise auch nur einen Ansatz, wie sich etwas ändern ließe.
Insofern ist es zwar realitätsnah, aber eben deshalb auch nicht positiv. Als Roman spannend und schnell gelesen, weil man wissen will, wie es weitergeht. Hervorragend aufgebaut, mit einem Helden versehen, der selber unsicher ist, verletzlich, sich aber ein Gespür bewahrt hat, nach eigenen Fehlern doch weiterzumachen, zu lernen, die Wahrheit zu finden.