Keine Angst, kleines Schwein

Autor*in
Abbott, Zoey
ISBN
978-3-95728-586-7
Übersetzer*in
Müller-Wallraf, Gundula
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Abbott, Zoey
Seitenanzahl
40
Verlag
Knesebeck
Gattung
Bilderbuch
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Schwein hat nachts Ängste, die bis in den Tag hinein wirken. Pferd hilft ihm, diese Ängste zu bändigen und wieder unbeschwert zu sein.

Beurteilungstext

„Eines Morgens wachte das kleine Schwein auf und fühlte sich ganz komisch. Es beschloss, gleich nach dem Aufstehen zu Pferd hinüberzugehen.“ Pferd hat gute Ideen, um Schweins verschiedene Ängste, die es erst nicht benennen kann, zu entmachten: Eine Fahrradtour in der Sonne gegen das unheimliche Etwas, das in Schweins Kopf herumschwirrt, Schwimmen, Quatsch machen und Lachen helfen nicht. Da hat Pferd die Idee, das, was Angst macht, zum Tee einzuladen, damit es herauskommt – und tatsächlich: Etwas Dunkles saust durchs Zimmer. Endlich kann Schwein seiner Angst einen Namen geben: Es hat furchtbare Angst vor der Nacht. Und tatsächlich verschwindet sie. Mit jedem Stückchen Kuchen, das sie isst, schrumpft sie mehr zusammen. Doch da ist immer noch etwas: Schwein kann jetzt seine größte Angst aussprechen: Es hat Angst davor, allein zu sein. Auch dieses Gefühl von Einsamkeit wird bezwungen, nicht mit Kuchen, sondern mit Tee, und vor allem mit Pferds Versicherung, dass es da ist, dass Schwein nicht allein ist.
Nun, wenn man denkt, alles ist gut, alle Ängste bewältigt, kommt da noch das Wesen aus der gruseligen Geschichte, die Schwein vor dem Einschlafen gelesen hat. Dieses Wesen ist selbst Pferd zu unheimlich. Gemeinsam locken die Freunde das Wesen aus dem Haus und stellen ihm zur Sicherheit noch einen Teller mit Nudeln vor die Tür. Jetzt ist Schwein derjenige, der Idee und Mut hat.
In zart kolorierten Zeichnungen erzählt Zoey Abbott diese Geschichte, die etwas ausdrückt, was vielen Kindern bekannt ist: die Angst vor der Nacht, der Dunkelheit, dem Alleinsein. Die Lösungen, die Pferd vorschlägt, sind nicht spektakulär, sondern alltagstauglich, und dass sie nicht sofort wirken, ist ebenso alltäglich wie auch für die Geschichtendramaturgie wichtig. Schwein mit seiner sorgenvollen Miene und Pferd mit dem entschlossenen Willen, seinen Freund aufzumuntern, sind sympathische Identifikationsfiguren. Sie leben in einer beschaulichen Kleinstadt voller anthropomorpher Tiere, deren Fahrradhelme Löcher für die verschiedenen Ohren haben und die gemütlich ihre Blumen gießen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 18.08.2022