Kein Bett in der Nacht

Autor*in
Almeida, Maria Inês/Almeida de Oliveira, José
ISBN
978-3-95728-487-7
Übersetzer*in
Pasquay, Sarah
Ori. Sprache
Portugiesisch
Illustrator*in
Vidinhas, Cátia
Seitenanzahl
32
Verlag
Knesebeck
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein Junge berichtet über seine Erfahrungen mit Menschen, die auf der Straße leben. Seine Eltern erklären ihm, dass diese meist sehr traurig sind, und dass es die verschiedensten Gründe für ihre Traurigkeit geben kann. Sie erklären ihm auch, was Obdachlosigkeit bedeutet und welche Auswirkungen es für die Betroffenen hat. Der Junge beschließt, diesen Menschen zu helfen. Er kommt ins Gespräch mit ihnen und beginnt Unterstützung zu organisieren.

Beurteilungstext

Die portugiesische Autorin Maria Inês Almeida hat dieses Buch zusammen mit ihrem Sohn José geschrieben. Ein kleiner Junge, José, erzählt darin, wie er Menschen begegnet, die auf der Straße leben. Zuerst waren sie für ihn Glückspilze, „die die Nächte dort verbringen, weil sie so gerne den Sternenhimmel anschauen“. Als er älter wird, erklären ihm seine Eltern, was Obdachlosigkeit bedeutet.

In kindgerechter Sprache und mit einfühlsamen Beispielen schildern sie ihm das Leben dieser Menschen auf der Straße. José kommt mit einigen von ihnen ins Gespräch. Einer der Männer erzählt ihm seine Geschichte, man erfährt seinen Namen. Der Junge erfährt: So wichtig wie eine Wohnung und eine Arbeit sind für die Obdachlosen auch Verbindungen zur Welt, Gespräche und Freundschaft. Er beschließt, „etwas für sie zu tun“. In der Weihnachtszeit beginnt er, Kleidung und Essen für sie zu organisieren.

José rät den Kindern, „dass man sich nicht scheuen oder schämen soll, Fragen zu stellen“. Der Junge möchte auch andere überzeugen sich für diese Mitbürger einzusetzen. Er meint: „Denn ich glaube an die Welt und daran, dass die Menschen ein Herz haben.“

Die einfühlsamen Illustrationen von Cátia Vidinhas helfen, sich dem Thema Obdachlosigkeit zu nähern. Ihre Bilder zeigen nicht nur Menschen und Orte, einige Illustrationen enthalten zudem symbolhafte Ergänzungen, die versuchen, Gefühle und Gedanken einzufangen. Da gibt es kleine Häuser, die den Wunsch nach einer Unterkunft zeigen, Menschen, die mit ihren Armen eine Brücke zum Schutz der Hilfsbedürftigen bauen, rote Bänder der Verbundenheit. Die Illustratorin benutzt meist gedeckte Farbtöne, nur der Mantel des Jungen leuchtet in einem hoffnungsvollen Gelb.

Dieses Buch ist als Einstieg in das Thema Obdachlosigkeit hervorragend für Kinder ab etwa fünf Jahren geeignet; zusammen mit einem Erwachsenen kann es in Kindertagesstätten und in der Grundschule bis zur vierten Klasse gelesen werden. Im Gespräch können sich Kinder über eigene Beobachtungen und Begegnungen austauschen und Stellung zum Text und zu den Bildern beziehen. Schulklassen und Familien werden vielleicht den Wunsch haben – ähnlich wie José in diesem Buch - Kontakte zu caritativen Einrichtungen herzustellen und obdachlosen Menschen Hilfe zu leisten. Die Möglichkeit der Unterstützung wird regional unterschiedlich sein, in vielen Orten gibt es jedoch Kleiderkammern oder Mittagstafeln, die Spenden entgegennehmen.

Ich schließe mich gern der Empfehlung des Verlages an und sehe in diesem Bilderbuch „ein rücksichtsvolles Plädoyer für mehr Nächstenliebe und weniger Wegschauen in unserer Gesellschaft“.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 28.11.2021

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