KASCHA NORD-NORDOST

Schlagwörter

• Familie
• Freundschaft
• Kulturen

Teaser

11-jähriges Mädchen einer Sinti- und Roma-Familie erlebt die große Schneekatastrophe zum Jahreswechsel 1978/79 in Norddeutschland

Beurteilungstext

Ende des Jahres 1978 erlebt Norddeutschland eine sagenhafte Schneekatastrophe. Es schneit so lange und so viel, dass ganze Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten sind. So auch das kleine Örtchen Groß-Mooren, in dem Kascha seit einiger Zeit mit ihrer Familie wohnt. Kascha und ihre Familie sind Sintis und totale Außenseiter in dem Ort. Niemand möchte etwas mit ihnen zu tun haben. In der Schule werden Kascha und ihre Geschwister ausgeschlossen und gemobbt. Innerhalb der Familie haben sie eine sehr enge Bindung und wohnen mit 3 Generationen unter einem Dach. Die Schneekatastrophe verändert jedoch alles: Sie laden die Nachbarn in ihre große Scheune ein, wo es für alle etwas Warmes zu essen gibt, weil sie einen Holzofen haben. Sie melken die Kühe in der Nachbarschaft und bieten überall ihre Hilfe an. Anfang 1979 ist nichts mehr so wie es vorher war. Genau das stört mich an dem Buch, dass der große Schnee plötzlich für die Wende und die Sinneswandlung in den Köpfen der Menschen gesorgt hat. Auch Kascha ist da sehr skeptisch. Mir persönlich klingt das Ganze zu sehr nach happy end. Die Beschreibung der Schneekatastrophe an sich ist gut gelungen und sicherlich auch heute noch spannend für jugendliche Leser. Das Problem wiederum von ""Zigeunern"", die ausgeschlossen werden, empfinde ich in der heutigen multikulturellen Gesellschaft nicht mehr besonders aktuell. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es so spannend für Leser ab 12 Jahre heutzutage sein soll. Teilweise ist das Buch etwas langatmig. Ich finde es empfehlenswert, aber nicht sehr empfehlenswert, da ich mich als erwachsene Leserin stellenweise zum Weiterlesen zwingen musste.