Kanzler lieben Gummistiefel

Autor*in
Slomka und Westland, Marietta und Daniel
ISBN
978-3-570-13555-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
283
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dieses Buch vermittelt in kurzweiliger Weise Kenntnisse über alle Bereiche der Politik.

Beurteilungstext

Unter den zahlreichen Büchern, die in diesem Jahr zum 60jährigen Bestehen der Bundesrepublik erschienen sind, hat dieses wohl den ungewöhnlichsten Titel. Der ist gewiss mit Blick auf die Zielgruppe der Jugendlichen gewählt, obwohl diese nicht alle wissen können, dass der Bundeskanzler Gerhard Schröder zur Zeit der großen Oder-Überschwemmung in allen Medien mit Gummistiefeln zu sehen war (in diesem Buch auf S. 122 äußerst fotogen in Stiefeln und grüner Regenjacke ).
Das Buch hat vier Hauptkapitel: “Warum wurde die Demokratie erfunden?”(S.2 ff ), “Politik in Deutschland”(S.48 ff), “Europapolitik” (:166 ff) und “Weltpolitik” (S.194 ff). Alle Kapitel sind noch einmal unter vielen Überschriften gegliedert , z.B. “Wozu brauchen wir eine Regierung?”(S. 31) oder “Regiert Geld wirklich die Welt? “(S.32). Auch über ganz aktuelle Themen wird informiert, z.B. über die Diskussion über die “Pendlerpauschale” (S.99).
In allen Bereichen ist es den Autoren gelungen die nicht immer leicht zu erkärenden Prozesse und Hintergründe politischen Handelns sachlich fundiert und in klarer Sprache darzustellen. Auf fast allen Seiten liefern Fotos zusätzlich Anschauungsmaterial zum jeweiligen Thema. Die Überschriften setzen sich farblich vom Text ab, oft sind die Anfangsbuchstaben noch extra dick gedruckt, z.B. bei den “Insider-Vokabeln zum Mitreden”: Da lässt sich unter “Alphatier” in Erfahrung bringen, ob Christian Wulff sich für ein solches hält (S.126); auch rein politische Begriffe wie “Einpeitscher”(:129) und “Hinterbänkler”(S.131) sind aufgeführt. Unter “Europapolitik” gibt es als “Insider-Vokabel” das Wort “Sherpa” und man erfährt: “... Der Sherpa von Helmut Kohl zum Beispiel hatte dafür zu sorgen, dass am großen Tisch ... der Stuhl für Herrn Kohl breit genug war, damit er mit seiner Körperfülle da bequem reinpasste und sich nicht peinlich reinquetschen musste - was womöglich von irgendwelchen Fernsehleuten auch noch gefilmt worden wäre.”(S.174). Das Zitat zeigt erneut, dass die Texte Jugendliche ansprechen sollen. Da ist es gewiss auch sinnvoll, dass die Vorsitzenden der Jugendorganisationen der fünf im Bundestag vertretenen Parteien in der Art eines Steckbriefes vorgestellt werden (S.158 -161).
Ein in jeder Hinsicht gelungenes und äußerst empfehlenswertes Buch!

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Diese Rezension wurde verfasst von hewi.
Veröffentlicht am 01.01.2010