Kannst du brüllen

Autor*in
Koch, Karin
ISBN
978-3-87294-937-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Rösler, André
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2003
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Frosch löst mit seiner Frage, ob sein Gegenüber brüllen könne, eine sehr laute, aber scheinbar sinnlose Kettenreaktion aus. Diese wird erst von der bedachten Antwort der Giraffe unterbrochen und erfährt eine Wendung in eine kreative Richtung.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch:”Kannst du brüllen?”, greift eine allzumenschliche Verhaltensweise auf, von der auch schon unsere Kinder im Vorschulbereich betroffen sind. Wenn uns die sinnvollen Argumente ausgehen, oder wir uns nicht die Mühe machen, unser Gegenüber zu verstehen, verfallen wir in das Brüllen, wir werden laut. Mit den Mitteln des Humors und der Satire wird dem Leser auf den ersten Seiten ein Eulenspiegel vorgehalten. Der Text wird auf das Wichtigste verknappt, die Figuren sind lustig und überspitzt dargestellt und das Menschliche wird auf tierische Charaktere übertragen. So begegnet der Leser dem Frosch, der grün und harmlos eine Straße überquert und seine Kaulquappe im Fischglas hinter sich herzieht. Dabei begegnet er einem Papagei in einem Cabrio. Diesen fragt er, ob er brüllen kann. Eine alltägliche Situation, die erst auf der nächsten Seite eskaliert. “”Klar kann ich brüllen”, antwortet der Papagei und brüllt so laut, dass dem Frosch die Haare zu Berge stehen würden. Wenn er welche hätte.” Der Papagei reißt seinen Schnabel soweit auf, dass ihm sogar die Fischgräte wieder rausfliegt und der Frosch auf dem Verkehrsschild im Hintergrund hält sich entsetzt die Ohren zu. Der Leser kann den Schrei fast spüren. Selbst das Querformat unterstützt die Wirkung des Nachhalls. Die große plakative Schrift unterstreicht die Gewalt der Worte und hebt Schlüsselworte wie:”brüllen, Papagei, Frosch, Kuh usw.” noch hervor durch farbige Gestaltung.
Der Frosch ist der Auslöser einer Kettenreaktion, der nacheinander Papagei, Kuh, Affe, Löwe, der mittelgroße Tiger und, als einzige menschliche Figur, Heiner verfallen. Heiner führt die Gedanken der Leser wieder zum menschlichen Problem zurück. Heiner und der mittelgroße Tiger treffen nun auf einen Akteur, der als Erster der Aufforderung nicht Folge leistet, der Giraffe. Diese wird so distinguiert und bürgerlich dargestellt, dass es unmöglich scheint, dass eine Giraffe jemals brüllt. In diesem Sinne antwortet sie dann auch:”Können schon. Aber wollen nicht.” Mit dieser Antwort erfahren Heiner und der Tiger, dass es auch noch andere Möglichkeiten der Problemlösung gibt. Nun erscheint im Buch wieder der Frosch und fragt die Beiden seine berühmte Frage. Heiner und der mittelgroße Tiger antworten abgeklärt mit den Worten der Giraffe und fragen zugleich, ob denn der Frosch nicht mal brüllen will. Doch nun kommt die unerwartete Wendung, denn der Frosch will gern, aber kann nicht! Doch er bietet eine neue Qualität an, er kann nämlich hüpfen. Das macht den Anderen auch Spaß und so hüpfen alle aus dem Blickfeld.
Dieses auf den ersten Blick so einfache und lustige Bilderbuch greift eines der wichtigsten Themen der heutigen Gesellschaft auf: das gegenseitige Verstehen und das Bemühen darum. Mit seiner humorvollen Art hat es große Chancen bei den Rezipienten anzukommen und auch angenommen zu werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von susa.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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