Kaltes Schweigen
- Autor*in
- Wahl, Mats
- ISBN
- 978-3-446-20443-0
- Übersetzer*in
- Kutsch, Angelika
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 265
- Ort
- München
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der junge Ahmed Sirr ist ermordet worden. Sirr tyrannisierte seine Mitschüler und dealte mit Drogen. Ein mögliches Mordmotiv? Oder hatte die Tat einen rechtsradikalen Hintergrund?
Beurteilungstext
Mats Wahl hat als freier Schriftsteller bereits über 40 Bücher veröffentlicht, darunter etliche Romane für Kinder und Jugendliche. In Deutschland wurde er mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Kommissar Fors hat kurz vor Heiligabend einen heiklen Fall: ein junger Mann, der als vermisst gemeldet war, wird erschossen in einem Waldstück gefunden. Bei näheren Untersuchungen ergibt sich ein sehr negatives Bild des Toten: er dealte an seiner Schule, galt als extrem gewalttätig und skrupellos. Aber er wurde auch bedroht, seine Schwester hatte einen Anruf entgegengenommen, in dem eine Mädchenstimme ihm ankündigte: ”Wir kriegen dich, du Scheißkerl.” Der Verdacht fällt auf einige Mädchen, die schon früher rassistische Tendenzen zeigten und auch gewalttätig wurden. Aber auch frühere Opfer Sirrs sind als Täter denkbar. Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung von Frauen sind allerdings auch in den Reihen der Polizei zu finden. Die junge Polizistin Gunilla Strömholm kann ein Lied davon singen. Doch aus falsch verstandener Solidarität und Kameradschaft ist es fast unmöglich, diesen Tendenzen entgegen zu wirken. Als es zu einem furchtbaren Unfall kommt, bleibt ein ungutes Gefühl zurück: war der Tod Gunillas tatsächlich eine tragische Fehleinschätzung? Der Grundsatz Fors´, dass man mit allen reden kann, wird hier auf eine harte Probe gestellt und er selbst muss seine Maxime neu überdenken. Ein harter und spannungsreicher Kriminalroman, der eigentlich nur wegen des jugendlichen Alters der Protagonisten als Jugendroman bezeichnet werden kann. Die Polizeiarbeit mit allen Widrigkeiten, Klüngelei zwischen Vorgesetzten und Kollegen, Probleme mit der Presse, Misstrauen der Polizei gegenüber bei vielen Beteiligten, wird sehr deutlich beschrieben. Auch die weit ausufernden Probleme, die Rassismus und Rechtsradikalität in der Gesellschaft aufwerfen, die Zerstörung von Persönlichkeit durch Gewalt, die Heuchelei, die überall vorhanden ist, werden aufgegriffen und im Zusammenhang mit der Handlung ohne moralischen Zeigefinger verdeutlicht.