Käthchen von Heilbronn

Autor*in
Kindermann, Barbara
ISBN
978-3-934029-19-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Unzner, Christa
Seitenanzahl
36
Verlag
Kindermann
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2006
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,50 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Vor einem mittelalterlichen Gericht klagt Theobald Friedeborn, Vater des 15-jährigen Käthchens, den Grafen von Strahl an, seine Tochter durch Magie entführt zu haben. Während der Gerichtsverhandlung gelingt es dem Grafen, seine Unschuld zu beweisen. Käthchen, das auf Grund einer Prophezeiung dem Grafen überall hin folgt, muss zusehen, wie er sich in seine ehmalige Erzfeindin verliebt. Erst durch eine "Feuerprobe" erkennt der Graf den wahren intriganten Charakter der Frau und heiratet Käthchen.

Beurteilungstext

Nachdem der Graf von Strahl vom Vorwurf freigesprochen wurde, das Käthchen von Heilbronn durch Mittel der Magie entführt zu haben, erwartet ihn sein Diener Gottschalk bereits mit einer wichtigen Nachricht. Der Rheingraf von Stein, hat es auf die Burg Stauffen abgesehen. Auf dem Weg zu seinem Widersacher befreit Graf von Strahl Kunigunde, Freifrau von Thurneck, aus der Gewalt eines anderen Ritters.
Die ritterliche Ehre gebietet es ihm, seine Erzfeindin Kunigunde unter seinen Schutz zu stellen und sie als Gast auf seiner Burg zu behandeln. Mit Geschick versteht diese es, sich beim Grafen einzuschmeicheln und ihm zu suggerieren, dass sie die Kaisertochter sei, die ihm in einem Fiebertraum zu Silvester erschienen war. Sie setzt alles daran, seine Braut zu werden und damit auch all seinen Reichtum zu erwerben. Schon bald hält der Graf um die Hand Kunigundes an, die sich am Ziel ihrer Wünsche glaubt. Doch der gekränkte Rheingraf von Stein sinnt auf Rache, will die Burg Thurneck stürmen und die treulose Kunigunde, seine ehemalige Verlobte, bestrafen.
Käthchen, die sich eigentlich von Strahl fernhalten soll, überbringt diesem einen Brief, der vom geplanten Anschlag berichtet. Für geeignete Gegenwehr ist es jedoch zu spät. Schnell steht die Burg in Flammen, aus der sich jedoch alle Bewohner rechtzeitig retten können. Kunigunde fleht ihren Bräutigam an, ihr ein Futteral mit seinem Bildnis aus der brennenden Burg zu holen. Letztendlich erklärt sich Käthchen bereit und tastet sich durch den beißenden Rauch. Krachend stürzt nun die Burg bis auf ein Portal ein, aus dem Käthchen - wundersamerweise unverletzt - mit einer Papierrolle in der Hand tritt. Wütend über das fehlende Futteral beschimpft Kunigunde Käthchen, die später in Schutt und Asche nach dem Gewünschten sucht und es findet. Der kostbare Fund gelangt in die Hände des Grafen von Strahl, der nun feststellen muss, dass Kunigunde ihre Besitzurkunde über die Burg Stauffen retten wollte und damit Käthchen aus purer Habgier in die brennende Burg geschickt hat. Als er Käthchen danken will, findet er sie schlafend unter einem Holunderbusch und kann ihr im Schlaf ein paar Geheimnisse entlocken. Erstaunt stellt er fest, dass die ihm im Fiebertraum erschienene Kaisertochter das Käthchen von Heilbronn war. Kunigunde wird ihrer gerechten Strafe zugeführt. Der Kaiser erkennt Käthchen als seine leibliche Tochter an. Gemeinsam mit ihrem Vater, dem Waffenschmied Theobald Friedeborn, zieht sie zu ihrem Bräutigam in die Burg Stauffen. Mit einem rauschenden Hochzeitsfest wird der Silvestertraum des Grafen wahr.
Kleists Ritterspiel erweist sich als eine aufregende Geschichte mit mystischer Symbolik. Kindermann führt den Leser durch eine stark gestraffte Handlung der Kleist`schen Vorlage und versteht es sehr gut, mit einer angenehmen und angemessenen Wortwahl dieser zu entsprechen. Die kursiv gesetzten Originalzitate tragen sicher dazu bei, dem jungen Leser einen möglichst authentischen Eindruck von Kleists Werk zu vermitteln, ohne ihn mit verwickelter, verknoteter, hypotaktischer Syntax zu überfordern. Die filigranen Zeichnungen Unzners unterstützen dabei das Leseverständnis.
Einmal mehr wird Kindermann ihrem Anspruch gerecht, schwere Stoffe verständlich und leicht aufzubereiten, sodass auch kleine Leseratten an hohe Literatur herangeführt werden können.

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Diese Rezension wurde verfasst von kh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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