Julischatten

Autor*in
Babendererde, Antje
ISBN
978-3-401-06589-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
475
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2012
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die schwierige, am Rande der Alkoholsucht stehende 16-jährige Simona aus einem kleinen Kaff in Thüringen soll bei ihrer Tante Johanna im Indianerreservat Pine Ridge in South Dakota eine Läuterung erfahren und vom Alkoholkonsum wegkommen. Dieser ist im Reservat wie auch Drogen strengstens verboten. Doch wer das glaubt, weiß nichts von der Realität. Sim hat etwas Bammel vor der großen grauen Ödnis, in die sie geschickt wird, doch es kommt anders als sie denkt...

Beurteilungstext

Wer einmal wieder guten Lesestoff braucht, sollte bei diesem neuen und packenden Jugendroman von Antje Babendererde verweilen und lesen bis die Augen glühen. Selten fand ich einen Roman so lebensnah fesselnd, detaillreich und spannend geschildert. Auch hier macht es natürlich die Mischung aus Fiktion, unglaublich fundiertem Wissen über das Leben der Ureinwohner Amerikas, der Indianer und deren Sorgen und Nöte und die Verknüpfung mit dem Leben der Protagonistin Simona, die aus dem kleinen thürigischen Ort Weisburg direkt in die Verbannung des Indianerreservats geschickt wird.
Brillant verknüpft die Autorin die Handlungsstränge und schlägt so den Bogen von der extrovertierten Simona, die nach einer Vergewaltigung dabei ist, den Boden unter ihren Füßen vollständig zu verlieren hin zu den beiden gänzlich unterschiedlichen Indianerjungen Jimi und Lukas, der eine ein Draufgänger und Frauenheld, der andere blind...
Simona, die immer noch komplett mit sich selber ringt, wird konfrontiert mit der ungeschminkten Realität des Lebens im Indianerreservat, wo Trostlosigkeit Hand in Hand geht mit Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit und vor allem den jungen Menschen viel an Lebensmut nimmt.
Beide Indianerjungs verlieben sich wiederum in das schrille Mädchen mit der von einer Lippenspalte herrührenden Narbe auf ihrer Oberlippe und alle drei müssen mit ihrem Gefühlschaos umgehen und sich damit auseinander setzen. Viel Dramatik wird hierbei freigesetzt, denn alle drei Charaktere laufen nicht im Gleichmaß, noch geradlinig.
Und so treibt Antje Babendererde den Plot zum Höhepunkt, an dem Jugendkriminalität, Drogen- und Alkoholrausch gepaart mit mächtigen und tobenden Gefühlen den blinden Lukas an den Rand des Todes bringen, sich Sim zunächst wieder einmal falsch entscheidet, bis sie klüger ist und Jimi am Ende sein Leben für den einzigen und besten Freund gibt. Erneut müssen sich die jugendlichen Helden mit Verlust auseinander setzen... Sim muss wieder zurück nach Deutschland. Doch das Bewusstsein, nicht allein zu sein, rettet beiden das Leben.
Exzellent!!!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Lie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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