Julischatten

Autor*in
Babendererde, Antje
ISBN
978-3-401-06589-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
474
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2012
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Simona,16, wird nach einer Alkoholvergiftung zu ihrer Tante in ein Indianerreservat in die USA geschickt, um dort einen “Entzug” zu machen. Zunächst gefällt es Sim nicht, doch dann freundet sie sich mit den Indianern Lukas und Jimi an, die beide Waisen sind und wie Brüder füreinander da sind. Durch sie lernt Sim nicht nur eine Menge über die heutige Situation der Indianer, sondern auch über sich selbst. Doch dann verlieben sich beide Jungs in die Deutsche und die Situation wird kompliziert.

Beurteilungstext

Der über 470 Seiten lange Roman sieht auf den ersten Blick sehr lang aus, und der Beginn zieht sich auch etwas. Doch sobald Sim im Indianerreservat eingetroffen ist, wird die Handlung immer spannender und führt langsam zur Katastrophe hin, so dass man das Buch gegen Ende kaum noch aus der Hand legen kann.

Überaus positiv hervorzuheben ist, dass die Autorin viele Details aus der Geschichte der amerikanischen Ureinwohner einbringt und dabei nicht nur Daten und Fakten nennt, sondern überlieferte Weisheiten, Traditionen und Erzählungen einfließen lässt. Zudem zeichnet sie ein äußerst realistisches Bild der derzeitigen Situation von Indianern, die alles andere als idyllisch und romantisch ist, wie sich das die Protagonistin anfangs vorgestellt hat. Diese Informationen beruhen auf intensiven Recherchen und eigenen Erlebnissen von Antje Babendererde, so dass Jugendliche durch die Lektüre weitaus mehr lernen als bei der bloßen Behandlung des Themas im Schulunterricht.
Die Sprache des Romans ist anschaulich und mitreißend und Leser können sich sehr schnell in Simona hineinversetzen und sich evtl. auch mit ihr identifizieren. Die Hauptfigur erlebt neben Problemen mit Erwachsenen auch ihre erste wirkliche Liebe, wenngleich sie sich am Anfang nur schwer zwischen Lukas und Jimi, die ja beide um sie werben, entscheiden kann und erst den Falschen wählt.

Ein Manko am Roman ist die Darstellung von Simonas Alkoholproblem, das wenig realistisch wirkt. Es erscheint wie ein konstruierter Handlungsstrang, der zwischendurch in Vergessenheit gerät und bei Gelegenheit wieder aufgegriffen wird. Als Grund für Sims Reise in die USA hätte dieses Thema nicht herhalten müssen - einem pubertären, aufmüpfigen, desinteressierten und für die Eltern vollständig unzugänglichen Mädchen eine solche Auszeit aufzuerlegen, wäre ausreichend nachvollziehbar gewesen. Andererseits wird so in der Handlung eine Brücke zu den allgegenwärtigen Alkoholproblemen der Indianer geschlagen.

Alles in allem ist der Plot durchdacht, überraschend und lebendig und Sprache und großes Hintergrundwissen der Autorin tragen zusätzlich zu einer faszinierenden Lektüre bei. Das Buch ist aufgrund der Länge natürlich nicht für eine ausschließliche Lektüre in der Klasse geeignet, kann aber bei lesefreudigen Klassen durchaus in Kombination aus Schul- und Heimlektüre gelesen werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von CJB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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