Johnny Himmelblau und das Geheimnis von Schweiger
- Autor*in
- Karimé, Andrea
- ISBN
- 978-3-941651-69-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Walther, Franziska
- Seitenanzahl
- 183
- Verlag
- Dix
- Gattung
- –
- Ort
- Düren
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die ‘klobige Prinzessin’ ist verschwunden. Ganz Kairo sucht sie. Plötzlich verschwindet auch Schweiger. Junis macht sich auf, ihn zu suchen. Dabei findet er nicht nur die Prinzessin, sondern auch einen neuen Freund.
Beurteilungstext
Johnny Himmelblau heißt eigentlich Junis und hilft seinem Vater, Zitronen zu verkaufen. Daher geht er nur unregelmäßig zur Schule und wird von seinem Vater häufig geschlagen und drangsaliert. Junis Mutter erscheint nur als Randfigur, sie setzt jedoch durch, dass Junis zur Schule geht. Schweiger lebt bei einer älteren Frau, einer Apothekerin, und verdient sich seinen Unterhalt mit Hilfstätigkeiten wie Gartenarbeit und Botengängen. Eines Tages erhalten sie eine Nachricht von den Rüpeln aus Junis Schule: "Kommt ihr mit, die ‚klobige Prinzessin' suchen?" Diese Nachricht enthält zusätzlich mehrere Beleidigungen, sodass Junis und Schweiger nicht darauf eingehen.
Junis kämpft also zwischen zwei Fronten: auf der einen Seite sein Vater, dessen schlechte Laune und Demütigungen er ertragen muss, auf der anderen Seite die Klassenkameraden, die ihn ständig hänseln und beleidigen. Unterstützung findet er bei seiner Mutter und bei Schweiger. Zudem trauert er um seine Schwester, die vor einiger Zeit gestorben ist.
Eines Tages wird der Zitronenwagen gestohlen und Schweiger ist verschwunden. Junis findet nicht nur den Zitronenwagen wieder, sondern auch einen Freund, den blinden Malik, mit dem er weiterhin nach Schweiger sucht. Begleitet werden sie von zwei Hunden.
Weder dem Cover noch dem Titel ist zu entnehmen, dass die Geschichte in Kairo spielt. Die Handlung ist vor der Revolution im Winter angesiedelt, was auf einigen Seiten als Überschrift notiert ist. Ein Bezug zur Revolution ist in der Handlung jedoch nicht zu finden. Insofern ist der Hinweis etwas rätselhaft. Die Handlung könnte genauso in anderen islamisch geprägten Städten spielen.
Die Schilderung der Erlebnisse von Junis und Malik bildet den Hauptteil dieser Geschichte und ist etwas langatmig geraten. Einige Aspekte sind nicht kindgerecht, zum Beispiel der Hinweis, dass obdachlose Kinder eingefangen und verkauft werden, Schweigers Situation wird unverständlich geschildert. Es wird nicht deutlich, ob er zur Schule geht. Die Lebenssituation von Malik wird ziemlich hoffnungslos geschildert. Auf ihrer Suche gehen Junis und Malik auch zu einem Waisenhaus. Hier wird nicht verständlich, warum Malik nicht in einem Waisenhaus lebt.
Die Rüpel treten nur zu Beginn auf. Sie werden genutzt, um die ‚klobige Prinzessin' ins Spiel zu bringen und sie zeigen im späteren Verlauf nur ihr rüpeliges Benehmen Junis gegenüber. Es findet keine weitere Auseinandersetzung, keine Klärung zwischen ihnen und Junis statt.
Auch wird nicht deutlich, woher die ‚klobige Prinzessin', die Aische heißt, ihren Spitznamen hat. Zu Beginn jedes Kapitels befindet sich ein Brief an ihre verstorbene Mutter, in der sie ihr von ihrer Flucht aus dem Elternhaus berichtet.