Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer - Audio-CD

Autor*in
Ende, Michael
ISBN
978-3-89813-433-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Tripp, F.J.
Seitenanzahl
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
Berlin
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die wunderbaren Abenteuer von Lukas dem Lokomotivführer und dem kleinen Jim Knopf, die mit der schwimmenden Lokomotive Emma von der Insel Lummerland nach Kummerland reisen, die Prinzessin Li Si aus der Stadt der Drachen befreien und mit einer schwimmenden Insel nach Hause zurückkehren ist in der Hörbuchproduktion mit Thomas Schendel ein großes, phantastisches Hörvergnügen.

Beurteilungstext

Die neuerliche Begegnung mit dem kinderliterarischen Erstlingswerk von Michael Ende, das er vor einem reichlichen halben Jahrhundert geschrieben hat, und das nun in einer Neuproduktion des Audioverlages vorliegt, hat mich überrascht. Die Geschichte hat nichts von ihrem abenteuerlichen, fantastischem Flair eingebüsst, sie bietet nie nachlassende Spannung und Nachdenklichkeit gleichermaßen und nimmt einen Stunde um Stunde - die Gesamtlänge der 6 CD liegt bei über 450 Minuten! - auf berührende Weise mit.
Die Handlung erscheint immer noch überaus logisch und handwerklich solide gebaut: zwei, die unfreiwillig ihrer Heimat verlassen müssen, ziehen in die weite Welt, übernehmen einen gefährlichen Auftrag, lösen die abenteuerlichsten Aufgaben, kommen beinahe zu Tode und kehren am Ende heldenhaft und glücklich in die verloren geglaubte Heimat zurück. Die Helden sind das in der Kinderliteratur beliebte Gegensatzpaar: ein alter Mann und ein kleiner Junge. Aber der Mann ist ein Lokomotivführer, und der Junge ein Waisenkind, und der Mann nennt den Jungen liebevoll und respektvoll "alter Junge". Alle Aufgaben lösen sie gemeinsam, immer braucht der eine den anderen und wäre ohne ihn verloren. Der dritte im Bunde - genialer Einfall von Michael Ende - ist die dicke Lokomotive "Emma", die auch mal als Schiff fungiert oder erfolgreich gegen böse Drachen kämpft.
Der Weg des Abenteuers führt an so fantastische Orte wie das Ende der Welt, das Tal der Dämmerung, den Mund des Todes, die Region der schwarzen Felsen und die Krone der Welt, also von Lummerland nach Kummerland und wieder zurück.
Die Nebenfiguren sind genauso originell: es gibt einen Scheinriesen Tur Tur, einen Halbdrachen Nepomuk, einen sehr bösen Drachen und Kinderquäler Frau Malzahn, den traurigen Kaiser von Mandala und seine geraubte Prinzessin Li Si (das anmutigste und zarteste Geschöpf der Welt), und es gibt den kleinen Ping Pong, noch Kleinkind, aber durchaus in der Lage, die Dienstgeschäfte des Kaisers von Mandala bei seiner Abwesenheit zu führen.
Bis ins kleinste Detail stimmen die Requisiten: der kleine Ping Pong trägt einen goldenen Morgenmantel, die geraubten Kinder müssen in der Drachenschule in steinernen Betten schlafen, und zwischendurch erfährt man auch, wie ein Vulkan funktioniert oder eine Fata Morgana entsteht.
Diese Mischung aus Fantasie, Spannung und Wissensvermittlung, diese alten Menschentugenden wie Respekt und Höflichkeit voreinander, Mut, Zuversicht und Durchhaltevermögen werden so leichthin erzählt, mit so wenig belehrendem Zeigefinger, das das Zuhören eine große Freude ist.
Ich war also überrascht darüber, dass das halbe Jahrhundert, das vergangen ist, der Geschichte nichts hat anhaben können. Sie ist noch genauso wunderbar erzählbar und wirkungsvoll wie damals. Mir scheint, dass die Sprechkunst von Thomas Schendel der Hörbuchproduktion sehr gut getan hat. Er kann mit seiner einen Stimme mehrere Personen imitieren und erzählt wunderbar ruhig und mit langem Atem die Geschichte von Lukas dem Lokomotivführer und Jim Knopf, so dass man fast enttäuscht ist, wenn sie dann doch zu Ende ist. Nein, nicht ganz, eine Fortsetzung wird ja angedeutet: was eigentlich verbirgt sich hinter der Wilden 13?

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Diese Rezension wurde verfasst von emk.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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