Jetzt trägt sie auch noch Kopftuch!

Autor*in
Schmöe, Friederike
ISBN
978-3-8346-3061-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
104
Verlag
an der Ruhr
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Mülheim a d Ruhr
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
5,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Karima, eine bislang westlich orientierte junge Muslima, Schülerin eines
Gymnasiums, verliebt sich in ihren Klassenkameraden Sinan, der streng
gläubig ist. In der Klasse wird er als Außenseiter wahrgenommen. Hanna,
Karimas Freundin, erlebt nicht nur deren äußere Wandlung:
"Jetzt trägt sie auch noch Kopftuch!".Eine Auseinandersetzung innerhalb
der Klasse um Religion, Islamismus, Karrikaturen, Rassismus und Toleranz.

Beurteilungstext

Friederike
Schmöe wurde 1967 in Coburg geboren. Ab 1986 studierte sie Germanistik,
Französich und Italienisch.
Anschließend arbeitete sie am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft
und Ältere Deutsche Literatur in Bamberg. Nach ihrer Zeit als
Gastdozentin in Århus/Dänemark, Ubine/Italien und Tblissi/Georgien,
promovierte Friederike Schmöe 1999 und habilitierte 2003.Zur Zeit lehrt
sie als Privatdozentin an den Unis Bamberg und Saarbrücken. Neben
wissenschaftlichen Arbeiten schreibt sie sehr gerne Krimis, Jugendbücher
und bietet Kurse für kreatives Schreiben an.
Das vorliegende Buch mit dem Titel "Jetzt trägt sie auch noch Kopftuch!"
greift ein sensibles Thema auf: das Kopftuchtragen auch junger Frauen -
sogar in der Schule. Es gibt den Anstoß zu Auseinandersetzungen um
Freundschaft, Rassismus, Islamismus, Karrikaturen, Terrorismus und
letztendlich um Toleranz.
Hanna und Karima sind"dicke" Freundinnen.Sie haben ähnliche Interessen,
Ansichten und Modegeschmack. Zu Beginn der Geschichte trägt Karima ein
schickes, enges Top, das sie sich von ihrer Schwester "ausgeliehen" hat.
Dann ist da noch der missmutige Sinan. Von Karima erfährt Hanna, dass
Ramadan ist und Sinan tagsüber fastet, also nichts isst und trinkt.
Obwohl Karima eine Muslima ist, fastet sie nicht, respektiert es
jedoch. Sie findet Sinan "ganz süß"! Hanna, die Leon mag, ist wie vor
den Kopf geschlagen. Sie zieht über Sinan her. Karima weist ihre
Freundin scharf zurecht. Das Thema des folgenden Deutschunterrichtes:
die Karikaturen in der Zeitung und in der Tagespresse. Sinan meint,
Darstellungen über den Propheten seien verboten. Die Klasse gerät in
eine hitzige Diskussion über Meinungsfreiheit, Islamismus und Zwang
hinsichtlich des Tragens von Kopftüchern durch die muslimischen Frauen.
Karina geht Hanna von nun an aus dem Weg. Von Hanna im Schulbus zur Rede
gestellt , entgegnet Karima, dass hier alles zu oberflächlich sei,
dass sich niemand über das wirklich Wichtige Gedanken mache. Sinan fühle
sich durch die Karikaturen beleidigt, sie seien gegen den Islam. Beide
Mädchen reden nicht mehr miteinander. Das Band der Freundschaft scheint
zerschnitten zu sein. Karima zieht sich immer mehr von Hanna zurück,
ist vor allem mit sich selbst – und mit Sinan beschäftigt, denn sie
hatte sich in ihn verliebt. Eines Morgens trägt Karima ein Kopftuch,
statt der gewohnten engen Jeans weite Stoffhosen und eine Tunika. Auf
Hannas Frage antwortet sie nur, sie sei Muslima und werde während des
Ramadans fasten. Hanna versteht die Welt nicht mehr. Hat sie Karima an
den streng religösen Sinan verloren? Nicht nur das Verhältnis der
Jugendlichen in der Klasse zueinander, sondern auch die zu Beginn der
Geschichte sehr enge Beziehung zwischen den beiden Freundinnen Hanna und
Karima werden auf eine harte Probe gestellt.
Friederike Schmöe lässt in ihrer kleinen Geschichte die Leserinnen und
Leser den Weg einer „ Wandlung“ miterleben, die „Wandlung“ von einer
westlich orientieren, jungen Frau zu einer nach außen sichtbar religiös
orientierten Muslima . Durch den Verlauf des Geschehens in seinen Bann
gezogen, können sie darüber diskutieren und Stellung dazu nehmen.
Nicht nur als Klassenlekture ist das vorliegende Buch sehr zu empfehlen!

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Diese Rezension wurde verfasst von 151; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 13.02.2018

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