Jetzt spricht Dylan Mint und Mr. Dog hält die Klappe

Schlagwörter

• Behinderung
• Familie

Teaser

Dylan Mint leidet an Tourette und benennt seine Krankheit mit Mr. Dog. Sein Vater ist in Afghanistan, seine Mutter ist völlig überfordert mit der Situation und Dylon glaubt auch noch, sterben zu müssen.....

Beurteilungstext

Sehr speziell und längst schon überfällig erfährt der Hörer in dieser amüsanten bis brüskierenden Erzählung eine Menge über das Tourette Syndrom, dazu von einem pubertierenden Jugendlichen. Die Jugendsprache ist schon sehr heftig bis skurril, total intensiv bis verwirrend und trotzdem -oder gerade dadurch- emotional hingebungsvoll. Die Beziehung zu seinem Freund Amir, dem “nach Curry stinkendem” autistischem Pakistani, ist wunderbar sensibel und zu Herzen gehend.
Das Verhältnis zur Mutter, auch deren Ängste und Sorgen, ihr zum Teil gluckenhaftes Verhalten berühren den Leser, wecken absolutes Verständnis. Der Umgang mit dem Thema Behinderung und Sonderschulen für behinderte Kinder stellt sich sowohl kritisch, als auch realistisch dar. Trotz mancher Längen ist dieses Hörbuch absolut empfehlenswert und nicht nur durch die Lebensgeschichte selbst, sonder gerade durch das krasse Sprachbild, welches uns gerade wegen der um Pointen nicht verlegenen Ausdrucksweise so unglaublich nahe kommt.
Der Sprecher Martin Baltscheit kann und muss jedem Hörer gefallen, so unglaublich variabel, lebendig und nuanciert ist seine Lesung.