Jetzt bist du fällig! Geschichten gegen Gewalt

Schlagwörter

• Angst
• Schule

Teaser

Ständig wird Tilda von den fiesen Vieren geärgert. Die dicke Dina wird gemobbt und Den-Oli ist zwar super cool, grenzt aber andere aus. Die Geschichten gegen Gewalt zeigen, dass es vernünftige Wege gibt, der Angst und der Gewalt zu entkommen.

Beurteilungstext

Elisabeth Zöller erzählt in dem Buch ""Jetzt bist du fällig"" sechs Geschichten gegen Gewalt. Als ehemalige Lehrerin weiß Elisabeth Zöller, wie gemein schon Grundschulkinder sein können:
""Gemein ist geheim"" titelt die erste Geschichte. Tilda hat Angst vor den ""Fiesen Vier aus der Vierten"". Die vier Mädchen ""ärgern Tilda jeden Tag. Eine total gemeine Mädchenbande ist das!"" Die Fiesen Vier drohen der armen Tilda: ""Gemein ist geheim, klar? Denn sonst bist du 'ne Ätze, Petze."" Tilda ist sehr unglücklich, bis sie sich einer Freundin anvertraut und endlich Hilfe erhält.
Kinder, die sich in ähnlicher Lage befinden, bekommen am Ende wertvolle Tipps: ""Sprechen, Stopp sagen, schreien, Hilfe holen"". Damit die Ratschläge ins Auge fallen, hat die Grafikerin Anette Bley Vignetten dazu gezeichnet. Schwarz-weiße-Zeichnungen der Grafikerin unterbrechen immer wieder den Text. Sie zeigen die Emotionen der Kinder, wirken ansonsten aber etwas altbacken und farblos.
Auch die ""Dicke Dina"" sieht man traurig an ihrem Tisch sitzen. Sie wird wegen ihres Aussehens gemobbt und, wenn Willi Wut hat, boxt er sie. Aber warum isst Dina so viel und warum ist Willi so oft wütend. Der Klassenlehrer der beiden geht der Sache auf den Grund und kann damit nicht nur Dina, sondern auch Willi helfen. Grundschulkinder lernen mit diesen Geschichten, dass Gewalt verschiedene Ursachen hat. Sie lernen aber auch, dass es wichtig ist, mit Eltern und Lehrern über die Probleme zu reden und es Regeln gibt, an die sich alle halten müssen.
So wie bei der Geschichte von Den-Oli , der sich so nennt, weil er besonders cool sein will. Zunächst wird der Den-Oli von allen bewundert. Dann aber grenzt er andere Mitschüler aus und quält am Ende den Klassenhamster. Das findet keiner gut. Dennoch ist es für die Mitschüler nicht einfach, sich gegen ihn zu behaupten. Gut, dass die Lehrerin Frau Rüschhof die Kinder ernst nimmt.
Die Geschichten zeigen: Für Kinder ist der Kampf gegen die Gewalt nicht leicht. Deshalb ist im Nachwort der Appell an die Lehrer und Eltern: Nehmt die Ängste der Kinder ernst und werdet aktiv.
diese recht preiswerte Loewe-Schulausgabe ist ein Medium, mit dem Gewalt an der Schule zum Thema werden kann. Es zeigt Kindern Auswege aus der Angst und der Gewalt. Die Texte sind kurz, die Sprache ist einfach, die Schrift groß und ein Leserätsel am Ende bringt Kindern Abwechslung. Aber die Geschichten lassen auch Themen aus: Multikulturelle Probleme, die eventuell für Gewalt in der Schule verantwortlich sind, werden nicht aufgegriffen und die neuen Medien spielen in diesen Geschichten keine Rolle. Dennoch: Im Unterricht eingesetzt, gibt es sicher für alle Beteiligten einen Impuls in die richtige Richtung: ""Stellung beziehen gegen Gewalt"".