Jetzt

Autor*in
Serres, Alain
ISBN
978-3-8369-5222-4
Übersetzer*in
Ott, Bernadette
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Olivier, Tallec
Seitenanzahl
48
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2007
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kleine und große Momente im Leben des jungen Ich-Erzählers sind in Alain Serres und Olivier Tallecs neuen Bilderbuch zu entdecken. Der Titel "Jetzt" ist gleichzeitig Programm des Buches, das eine Hommage an den Augenblick darstellt.

Beurteilungstext

"Jetzt ist es Morgen und Papa badet mich." "Jetzt bringt mich mein großer Bruder in den Kindergarten." "Jetzt male ich ein Schiff, das allen Angst macht." Die Aussagen klingen banal, fast eintönig. Auf jeder Seite von Alain Serres und Olivier Tallecs neuem Bilderbuch "Jetzt!" ist ein solcher Satz zu finden; gepaart mit einem Bild, auf dem die entsprechende Situation dargestellt wird. So bildet jede Seite einen Augenblick aus dem Alltag des kleinen Jungen ab, der als Ich-Erzähler auf den meisten Bildern abgebildet ist. Das sind zum Teil ganz alltäglich Momente, zum Teil auch außergewöhnliche Ereignisse. Sie alle werden auf die gleiche Weise, in der gleichen Form in Wort und Bild verarbeitet und ganz gleichberechtigt und gleichwertig nebeneinander präsentiert. Die dargestellten Alltäglichkeiten werden damit aus der Masse der Erfahrungen herausgehoben und sublimiert. Sie werden in der Momentaufnahme besonders und einzigartig.
Während viele der Seiten scheinbar zusammenhangslos neben- und nacheinander zu stehen scheinen, sind zwischen manchen Bildern zarte Bänder gespannt, die sie miteinander verweben. So stellt die Tante zu Beginn einen Freund vor, einige Seiten später ist sie schwanger, noch später ist das Baby da und am Schluss kommt es sogar zu Besuch. Eine Baustelle wird aufgebaut und wieder abgebaut, eine Ampelanlage entsteht. Das Jahr vergeht und am Schluss kann der Junge sogar allein baden. Diese kleinen Geschichten, die die einzelnen Momente miteinander in Beziehung setzen und verbinden, werden beim Betrachten erst nach und nach bewusst. Sie gilt es zu finden und nachzuverfolgen. Und es ist nicht auszuschließen, dass die Kinder zwischen den Seiten noch andere rote Fäden entdecken werden.
Illustriert wurde das Buch durch Blei- und Buntstiftumrandete Aquarellzeichnungen. Die Figuren haben riesige Köpfe; sie wirken unproportional. Gerade damit unterstreichen sie aber die Pointierung des Alltäglichen im Text. Die großen freien Flächen der Bilder lassen Raum, die dargestellten Elemente in eine eigene Beziehung zu setzen. Der Text findet sich ebenfalls im Bild wieder.
Alain Serres und Olivier Tallec ist es in diesem beachtenswerten Bilderbuch gelungen, der Unmittelbarkeit der kindlichen Welterfahrung Ausdruck zu verleihen. Ihr neues Buch bietet Kindern, aber auch Erwachsenen Einblicke in das tägliche Erleben des Protagonisten. Es ist zur gemeinsamen Lektüre nachdrücklich zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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