Jenseits des Schattentores

Autor*in
Hanika, Beate Teresa; Hanika, Susanne
ISBN
978-3-7373-5246-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schütz, Nele
Seitenanzahl
476
Verlag
Gattung
Ort
Frankfurt a. Main
Jahr
2015
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Griechische Götter, eine Leiche und die Liebe - und das alles in Rom!

Beurteilungstext

Die Göttin Persephone ist gelangweilt.Schon vor langer Zeit hat sie das Interesse am Leben der Menschen verloren und sie ist immer noch zutiefst verletzt wegen ihres Ex Hades. Doch dann packt sie doch die Neugier und sie wirft mit ihrer Kristallkugel einen Blick auf die Menschenwelt. Dort sucht die junge Aurora gerade verzweifelt nach einem Zimmer, da sie zuvor einen heftigen Streit mit ihrem Vater hatte. Dabei gerät sie an die ausgeflippte Luna, die gerade versucht eine Leiche zu verstecken ...
Die Geschichte startet recht schnell und wir begleiten abwechselnd Aurora und Persephone auf ihrer Odyssee durch Rom. Aurora reißt von Zuhause aus, nachdem es Ärger mit ihrem Vater wegen einer ihrer waghalsigen Aktionen gab. Denn Aurora besucht immer wieder die unterschiedlichsten historischen Stätten in Rom, um dort kleine Aufgaben zu erledigen, die sie meist Abseits der öffentlichen und oft auch legalen Wege führen. Auf der Suche nach einer Unterkunft trifft sie auf Luna und hilft ihr dabei, eine Leiche zu beseitigen. Eher unfreiwillige Unterstützung nehmen Aurora und Luna sich von Leon, dem Nachbarn des Toten. Allmählich erkennt Aurora, dass hinter all den Geschichten der griechischen Mythologie mindestens ein Körnchen Wahrheit steckt und ihre Familie irgendwie involviert ist. Auf der abenteuerlichen Suche nach ihrem Vater beginnt sich zwischen ihr und dem geheimnisvollen Leon eine Beziehung anzubahnen, während zeitgleich die Göttin Persephone die Ereignisse durch eine Glaskugel beobachtet und mit beeinflusst. Persephone ist dabei herrlich sarkastisch und ironisch.
Aurora wird als intelligent und zappelig gezeichnet. Immer ist sie in Bewegung. Auch Luna ist eine durchaus interessante Figur, sobald man sie erst mal näher kennen lernt. Leon ist ziemlich geheimnisvoll, was aber durchaus so beabsichtigt ist. Persephone und Kassiopeia streiten sich immer wieder, sind insgesamt aber doch ganz witzig und unterhaltsam.
Man hat als Leser keine Ahnung, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Auch Aurora weiß nicht, was eigentlich passiert, und trotzdem macht sie alles mit, was Luna ihr sagt, auch wenn es ihr selbst gegen den Strich geht. Das war doch etwas seltsam und nicht logisch, zumal Aurora als intelligent beschrieben wird, und dann hilft sie auf einmal bei der Beseitigung einer Leiche! Außerdem wirft die Handlung einige Fragen auf: Wie kam es dazu, dass Luna den Skipper versehentlich umgebracht hat und warum musste sie ihn eigentlich kidnappen? Warum musste Aurora immer wieder Aufträge für einen Freund ihres Vaters erfüllen? Welche Verbindung gibt es zwischen der Göttin Persephone und Aurora? Was machen die griechischen Götter in Rom?
Der Schreibstil ist flüssig und eingängig, die Kapitel sind meist recht lang gehalten, aber dennoch passend unterteilt und behindern nicht den Lesefluss. Die Sichtweise im Buch wechselt hauptsächlich zwischen Aurora, deren Part von einem personalen Erzähler übernommen wird, und Persephone, die aus der Ich-Perspektive über die Ereignisse berichtet. Warum allerdings eine alternde Göttin und nicht Aurora die Ich Perspektive übernommen hat, bleibt ein Geheimnis der Autorinnen, denn der Leser, also Sun diesem Fall das jugendliche Publikum ab 14 Jahren sollte sich eigentlich mit einer passenden Figur identifizieren können.
Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, stellenweise recht witzig, aber trotzdem abenteuerlich. Die Verknüpfung der bekannten griechischen Mythologie mit dem modernen Rom ist dem Autorenduo Hanika wunderbar gelungen. Wer schon in Rom war, wird durch die Autorinnen mit in die Stadt genommen und kann sich die verschiedenen Gebäude, Brunnen, die Straßen in Erinnerung zurück rufen. Man kann die Atmosphäre dieser tollen Stadt auf jeden Fall spüren.

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Diese Rezension wurde verfasst von Ka; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 21.03.2016