JEDER SCHRITT VON DIR - Geschichte einer Stalkerin

Autor*in
Feher, Christine
ISBN
978-3-7941-7053-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
200
Verlag
Gattung
Ort
Düsseldorf
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Super mitreißendes Buch über eine 16 jährige Stalkerin, die dem ein Jahr älteren Arved das Leben zur Hölle macht

Beurteilungstext

Der Begriff ist neu, das Problem gab es sicherlich immer schon. Nun widmet sich dieses Jugendbuch dem Thema Stalking. Alexandra bildet sich ein, fanatisch in Arved verliebt zu sein. Ihre Liebe grenzt an Besessenheit. Sie verfolgt ihn, drängt sich zwischen seine Freundin Saskia und ihn, überschüttet ihn mit Briefen, e-mails und sms, bis er bald nicht mehr weiß, wie er sich schützen soll. Seine Familie bekommt natürlich etwas von den Vorgängen mit, tut es zunächst als heftige Verliebtheit ab, fühlt sich aber auch selber bald schon genervt von der Unerschütterlichkeit, mit der Alexandra versucht, mit Arved in Kontakt zu treten.
Wenn man selber bisher keine Erfahrung mit diesem Thema gemacht hat, wächst man langsam dort hinein. Man versteht Arveds Hilflosigkeit und fühlt mit ihm, der sich vorkommt wie in einem bösen Albtraum, genau mit. Durch eingeschobene Rückblenden auf Alexandras misslungene Kindheit soll man als Leser wahrscheinlich auch für ihr Verhalten Verständnis aufbringen? Das ist schwer, obwohl sie einem fast Leid tun kann.
Ist der Leser selber ein Stalking-Opfer, so darf er sich von dem Buch Hilfen versprechen. Doch Arved flieht: Zunächst nur 3 Wochen inkognito an die Nordsee, am Ende des Buches sogar für immer in ein Internat nach St. Peter-Ording. Dieser Hilfe werden die wenigsten Leser für sich persönlich etwas abgewinnen können. Doch ganz am Schluss im Nachwort findet man Begriffserklärungen, gesetzliche Regelungen, Verhaltenstipps und Internetadressen. Diese wiederum bewerte ich als sehr nützlich. Alexandra, der Stalkerin in dem Buch, wurde nicht geholfen: Arveds Eltern schicken Alexandras Mutter einen Brief vom Anwalt, der mit einer Anzeige droht. Zwar stellt die Mutter ihre Tochter daraufhin zur Rede, aber es folgen keine Konsequenzen. Als Alexandra kurze Zeit später einen neuen Jungen kennen lernt und sich sicherlich auch in ihn verliebt, könnte ich mir gut vorstellen, dass dasselbe Spielchen mit ihm wieder von vorne losgeht. Durch ihre Urängste hat sie es nicht gelernt, ihren Mitmenschen zu vertrauen. Alle ihre geliebten Menschen (Vater, Bruder…) verließen sie in frühester Kindheit und so klammert sie sich aus Verzweiflung und aus Nichtwissen an jeden, für den sie Sympathie oder Liebe empfindet.
Insgesamt ist das Buch packend und spannend geschrieben und regt zum Nachdenken über ein Thema an, von dem anscheinend mehr Menschen betroffen sind, als man nach außen hin ahnt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von REI.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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