Jawlensky - Mit ihren Augen

Autor*in
Westera, BetteWeve, Sylvia
ISBN
978-3-7725-1941-3
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Seitenanzahl
28
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein Junge wird zum Maler, indem er Bilder malt. Er malt die Welt, wie er sie sieht oder zu sehen glaubt, und zeigt sie seiner verstorbenen Mutter, die irgendwo hinter den Sternen wohnt und nicht mehr mit ihm reden kann. Doch er weiß genau, sie ist noch da.

Beurteilungstext

„Der Junge, von dem diese Geschichte handelt, ist nicht Jawlensky. Ob er Ähnlichkeiten hatte mit dem Jungen aus der Geschichte? Vielleicht, vielleicht auch nicht.“ So schreiben die Autorinnen und vermeiden bewusst die biografische Genauigkeit, um den freien Verlauf der Erzählung nicht zu behindern. Um den Verlust der Mutter zu bewältigen, malt der Junge ein Bild nach dem anderen, eins größer und farbenprächtiger als das andere, um sie seiner Mutter, die ja hinter den Sternen wohnt, zu zeigen. „Guck mal“, ruft er ihr zu. „In diesem Haus wohnen wir jetzt. Schön, nicht?“ Diese Frage stellt er ihr zu jedem seiner Bilder, egal, ob er das Dorf, das Haus, den Vater, die Landschaft oder die Mutter selbst gemalt hat. Und er malt tatsächlich wie Jawlensky, also wie ein Expressionist der Jahrhundertwende, Zeitgenosse von Franz Marc, Emil Nolde, August Macke und Wassily Kandinsky, farbenfroh, kräftig und ausdrucksstark. Er malt, bis ihm die Farbe ausgeht. Dann setzt er sich zu einem Bauern, der mit seinem Traktor gerade Gülle ausfährt, und gemeinsam malen sie ein stinkendes Bild in die Landschaft, doch der Junge ist so überzeugt von dem Ergebnis, dass er der Mutter, die hinter den Sternen wohnt und seine Malerei nicht riechen kann, zuruft: „Ich male in allen Duftklängen des Regenbogens!“ Irgendwann stellt er sich vor, wie die Mutter hinter den Sternen wohl aussehen könnte, und ob sie überhaupt noch Kleider trägt. Also malt er die nackte Mutter mit Engelsflügeln und zeigt sie der Mutter, bekommt aber wie immer keine Antwort. „Weißt du, wie Mama jetzt aussieht?“, fragt er am Abend seinen Vater. „Nein“, antwortet der. „Ich weiß nur, dass sie in meiner Fantasie noch immer genauso schön ist wie damals, als du gerade geboren warst.“ „Weiß Mama, wie ich jetzt aussehe?“ Das weiß der Vater nicht, doch er gibt dem Jungen einen guten Rat: „Betrachte dich selbst durch die Augen deiner Mutter“, sagt er. „Das kann für dich nicht schwer sein, du hast ihre Augen.“
Ein wunderschönes Buch, lehrreich und frei im Umgang mit der Malerei und einfühlsam, wo es um den Verlust eines geliebten Menschen geht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bf; Landesstelle: Bremen.
Veröffentlicht am 27.07.2019

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