Jani Kecke und der blaue Tagträumer

Autor*in
Bersen, Lisa
ISBN
978-3-8251-7671-6
Übersetzer*in
Holberg, Marianne
Ori. Sprache
niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
126
Verlag
Urachhaus
Gattung
Fantastik
Ort
Stuttgart
Jahr
2009
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
11,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tim träumt gern, am liebsten den ganzen Tag. Seine Eltern und Lehrer haben dafür wenig Verständnis. Jani, ein Traumwichtel und nicht zu verwechseln mit dem Sandmann, jedoch findet gerade das toll an Tim. Er bittet Tim um Hilfe, die Königin aus einen hundertjährigen Schlaf zu erwecken. Tims verständnisvolle russische Au Pair ist ihnen dabei eine unschätzbare Hilfe. Und schließlich wird Tim mit seiner kleinsten Zeichnung der Welt berühmt.

Beurteilungstext

Was soll man nur machen, wenn man anders ist als anders und keiner Verständnis dafür hat. Kann man mit dem Anderssein auch zurecht kommen?
Tim ist ein Träumer, ein so guter, dass der Traumwichtel ihn als einen Blauen bezeichnet, von denen es nur sehr wenige gibt. Scheinbar ist seine Träumerei und seine seltsamen Gedanken zu nichts nütze. Aber gerade weil er so wunderbare Gedanken hat, ist er der Einzige, der dem Wichtel helfen kann, als dieser die Königin in einen hundertjährigen Schlaf versetzt, statt für ein kurzes Nickerchen.
In dieser Geschichte ist ein Junge Hauptperson, der anders denkt, und beobachtet, als die meisten anderen Menschen. Vielleicht verbirgt sich hinter Tim ein hypoaktiver Junge. Hypoaktive Kinder sind Kinder mit einer Aufmerksamkeitsstörung, die sich in ihre eigene Traum- und Gedankenwelt flüchten, um sich der Flut der äußeren Reize zu entziehen. Tim wird von seinen Eltern überall hin geschickt, zum Klavier, zum Sport und zu verschiedenen Therapeuten. Die Eltern erwarten, dass aus ihm etwas großartiges wird und nehmen seine interessanten Gedanken nicht wahr. Erst als er mit seine kleinsten Zeichnung der Welt Aufsehen erregt, kommen sie ins Staunen und lassen nun sein Zeichentalent fördern. Wer aber hat es geschafft, das Augenmerk auf Tims besonderer Fähigkeiten zu lenken? Das war die Königin, selbst als Kind eine Blaue. Auch sie hat die Fähigkeit, sich mit Träumen aus langweiligen Situationen heraus zu stehlen. Sie kann auch Tims Gedankengänge verstehen, die ihn veranlasst haben, diese winzige Zeichnung zu machen. Aus Dankbarkeit für ihre Erweckung erklärt sie ihm, wie sie das mit dem Träumen macht, damit ihr Umfeld es nicht merkt.
Diese kleine Geschichte lässt aufmerken. Tim ist eigentlich ein vernachlässigtes Kind, zumindest von seinen Eltern. Sie haben keine Ahnung, was in ihm vor geht. Nun hat ja nicht jedes Kind ein so Tolles Au Pair wie Tim, aber manche haben aufmerksame Lehrer oder Erzieher, die sie gerade bei ihren Stärken abholen. Möge dieses Buch aufmerksam machen, für die Stärke der besonderen Gedanken und Träume.
Es ist sicher ein Buch, welches auf die Buchempfehlung der Internetseite des BV-AH (Bundesverband der Selbsthilfegruppen für Hyperaktive/ hypoaktive Kinder) gehört.

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Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010