Jacques der Schakal
- Autor*in
- Schäfer, Pamela
- ISBN
- 978-3-7017-2117-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Mohr, Christine
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Residenz
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- St. Pölten
- Jahr
- 2013
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der gefräßige Schakal Jacques frisst alle möglichen Sachen - hauptsächlich des Reimes wegen - bis auf sein Gegenüber, mit dem er - nachdem es ihn gebändigt hat - lieber ein Glas Wein trinkt.
Beurteilungstext
Seit Christian Morgensterns ästhetischem Wiesel weiß die literarische Gesellschaft, dass manche Dinge in Büchern eben nur ""des Reimes wegen"" passieren. Dieser Maxime scheint auch das neue Bilderbuch von Pamela Schäfer und Christine Mohr zu folgen. Hier begegnen wir Jacques, dem domestizierten aber fürchterlich gefräßigen Schakal, der frisst einen Wal, Brot, Tomaten rot und so weiter. Eher dem Nonsens verpflichtet als einer sachlich nachvollziehbaren Geschichte gerät am Ende auch das Gegenüber, ein kleines Mädchen mit roter Schürze in den Blick, das der Schakal in seiner Gier gleich auch noch verschlingen möchte. Die rote Schürze - ein eindeutiger Verweis auf das Rotkäppchenmärchen - wird dabei zum Verteidigungsmittel, mit dem dem Schakal das Maul zugebunden wird. Doch das scheint nicht weiter schlimm, denn etwas doppeldeutig wird im Text betont, dass das Mädchen ohnehin nicht schmeckt. So sitzen beide am Ende in einem französischen Restaurant - der Schakal ganz kultiviert bei einem Gläschen Wein. Wo ist die Gier hin?
Mit wenig Worten erzählt Pamela Schäfer diese Reimgeschichte, die von Christine Mohr ins Bild gesetzt wird. Der Schakal erscheint hier als vermenschlichter Charakter, an einem Tisch sitzend. Die kombinierten Zeichnungen - nervöse Bleistiftkonturen werden von Aquarell- und Buntstiftflächen ausgefüllt - übertragen die Komik ins visuelle, verleihen aber auch der dramatischen Zuspitzung am Schluss in einem wilden Farben- und Linienchaos Ausdruck. Das Buch wird so zum leichtfüßigen Spaß - mit der impliziten Aufforderung zum wiederholten Anschauen. Viel Spaß dabei.