Jackaroo
- Autor*in
- Voigt, Cynthia
- ISBN
- 978-3-551-37208-6
- Übersetzer*in
- Kara, KarinDuderstadt, Matthias
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 400
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2002
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 8,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In einer - vermutlich längst vergangenen - Zeit herrschen Hunger, Armut und Willkür. eine Oberschicht von Earls und Lords beutet die Untertanen aus und behandelt sie wie Tiere. Durch einen Zufall entdeckt die sechzehnjährige Wirtstochter Gwyn das Kostüm eines eher sagenhaften “Rächers” und beginnt, die Ordnung der Welt nach ihren Maßstäben zu beeinflussen. Aber erst, als sie unerwartet mächtige Hilfe bekommt, kann sie auch an die Ordnung ihres eigenen Lebens denken.
Beurteilungstext
Vierhundert eng bedruckte Seiten sind kein Pappenstiel, und so gilt es sich am Anfang des Buches erst einmal durch einige Längen durchzubeißen, bis die Geschichte richtig ins Laufen kommt. Aber wenn man diese erste Durststrecke überwunden hat, fesselt die intensive Beschreibung einer fremden, aber historisch vorstellbaren Welt ungemein.
Neben der spannenden Haupterzählung mit z.T. unvorhersehbaren Wendungen versteht der Leser mehr und mehr die Mechanismen von Gewaltherrschaft und Ausbeutung, von Angst und Einschüchterung, von Resignation und Mitläufertum, mithin also Dinge, die - wenn auch in anderer Form - auch in unserer Welt zumindest regional und fallweise durchaus noch existieren. Dabei wirkt das Buch erfreulicherweise nie wie gewollte Gesellschaftskritik oder ein sozialgeschichtliches Lehrbuch und gerade hierdurch wirkt die “Lehre” so intensiv und selbstverständlich.
Hauptsächlich handelt es sich jedenfalls um eine fantasievolle und trotzdem realistisch vorstellbare Geschichte von Liebe und Hass, von Träumen und Enttäuschungen, von Mitgefühl und Rücksichtslosigkeit, unprätentiös und in alltäglicher Sprache geschildert und gerade deshalb so eindringlich.
Wegen der zeitweilig doch drastischen Gewaltschilderungen (die aber durchaus stimmig im Zusammenhang sind und nie nach vordergründiger Sensation “riechen”) sollte eine Altersgrenze von zwölf Jahren aber tatsächlich eingehalten werden. Hier wäre auch bei der Verwendung im Unterricht ein besonderes Augenmerk auf die pädagogische Begleitung zu legen. Interessant bleiben aber in diesem Zusammenhang die nachvollziehbaren Parallelen zu historischen oder in manchen Weltgegenden auch zeitgenössischen Verhaltensweisen, hier bietet sich eine Verknüpfung mit sozial- und gesellschaftspolitischen Themen förmlich an.