Island auf glühenden Kohlen

Autor*in
Steingäßer, Jana
ISBN
978-3-941651-74-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Rixen, Sabine
Seitenanzahl
224
Verlag
Dix
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Düren
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

2010. Der Vulkan Eyafjallajökull bricht aus. Seine giftige Aschewolke bedroht die südlichen Bauerngehöfte. Auf einem lebt Elin mit ihrer Familie, die versuchen Hof und Tiere zu schützen. Doch der Stall ist zu klein, so dass die Jungpferde auf der Weide bleiben müssen und wohl durch die giftige Asche sterben werden. Darunter ist auch Elins Pferd. Da fasst sie einen tollkühnen Plan. Sie will die Jungpferde quer durch Island in den Norden bringen. Wird sie es schaffen?

Beurteilungstext

Island ist schön und rau. Auch heute in der modernen Zeit ringen die Menschen und Tiere mit den Naturgewalten. Eine davon ist die Gefahr eines ausbrechenden Vulkanes. So brach 2010 der Eyafjallajökull aus, dessen giftige Aschewolke die südlichen Bauerngehöfte bedroht. Die Menschen versuchen, ihre Höfe und Tiere zu schützen, treiben letztere von den Weiden. Dort lebt auch das zwölfjährige Mädchen Elin mit ihrem Bruder Einar und ihren Eltern. Die Familie hat alle Hände voll zu tun, den Hof für die schwere Zeit zu schützen. Doch im Stall ist nicht genug Platz für alle Tiere, auch die Nachbarn haben keinen Platz mehr. Also müssen die Jungpferde, darunter Elins Pferd Afdrif, auf den Weiden bleiben und werden wohl von der Aschewolke vergiftet. Das nimmt Elin nicht hin und schmiedet einen tollkühnen Plan. Sie will die Herde in den sicheren Norden zum Gehöft eines Freundes quer durch Island treiben. Ihre beste Freundin Lilja und ihr Bruder Einar bekommen Wind davon und helfen Elin. Zu dritt erleben sie ein Abenteuer, das sie mehr als einmal an ihre Grenzen bringt. Denn nicht nur die Aschewolke ist eine Gefahr, sondern auch die Eltern dürfen nichts vom Verschwinden merken. Dazu reiten sie in Eiseskälte und Nässe durch menschenleere Gegenden.
Jana Steingäßer will mit ihrer Abenteuergeschichte von Elin und den Jungpferden Kindern ab 8, 9 Jahren Island näher bringen. Das ist ihr vortrefflich gelungen. Sie fängt mit ihrer Geschichte genau alle Wesensmerkmale der Insel und ihrer Bewohner ein. Wer Island abseits der Hauptstadt selbst erkundet hat, findet alles in diesem Kinderbuch wieder: das Raue, das Abenteuerliche, das Unbezähmbare, die Naturgewalten, das Trotzen dagegen, den Dickschädel der Bewohner, die sonst dort nie (über)leben könnten, den Zusammenhalt, auch die Faszination und Schönheit. Steingäßer hat in ihrer Geschichte nichts übertrieben. Atemlos verfolgt man den gefährlichen Plan der drei Kinder und bewundert so manches Mal ihren Mut. Es ist übrigens nicht ungewöhnlich, dass die Kinder so frei und gleichzeitig mit so viel Verantwortung leben können. Schon recht früh werden sie in Island ins Erwachsenenleben eingespannt. So führen ältere Kinder auf dem Land in den Sommerferien Lebensmittelgeschäfte oder Tankstellen.
Es ist nicht nur die spannungsreiche Abenteuergeschichte, die das Buch so bemerkenswert macht, sondern auch die Art und Weise, wie Steingäßer wie nebenbei ganz viele Informationen über das Land und seine Bewohner einfließen lässt: Sehenswürdigkeiten, Lebensart, Islandpferde, Alltag, Essen, Fortbewegung, Geschichte, Namenskunde usw. Es ist in bester Mischung eine Geschichte und eingebettete Länderkunde.
Sabine Rixen hat mit Zeichnungen die Bedrohungen, die Verzweiflung, den Zusammenhalt aus der Geschichte in ganzseitigen Illustrationen eingefangen. Der schnelle Stift, das Zackige und gleichzeitig die reale Abbildung fangen die Stimmung punktgenau ein.
Auf den Innenumschlagsseiten findet man vorne und hinten im Buch Übersichtskarten über Island in handgezeichneter Manier. Hier sind die Gehöfte von Elins und Liljas Eltern, der Vulkan, die Reiseroute und das Ziel eingetragen. Mit einem Blick auf die Karte wird einem das gefahrvolle Unternehmen der Kinder noch mehr bewusst.
"Island auf glühenden Kohlen" ist nicht nur ein weiterer Pferderoman, nein, es ist eine Geschichte mit höchstem Spannungskitzel und viel Wissen über Island. Wer es liest, wird süchtig nach dieser nordischen Insel. Man legt das Buch erst aus der Hand, wenn man die letzte Seite verschlungen hat. Chapeau!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 22.11.2017

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