Iqbals Geschichte

Autor*in
`Adamo, D
ISBN
978-3-87294-941-7
Übersetzer*in
Riesz, Julia
Ori. Sprache
Italienischen
Illustrator*in
Krumbeck, Magdalene
Seitenanzahl
156
Verlag
Gattung
Ort
Wuppertal
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
11,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Fatima erinnert sich an den damals 13-jährigen Iqbal, der gegen Kinderarbeit in Teppichwebereien rebelliert und dadurch vielen pakistanischen Kindern die Freiheit gebracht hat.

Beurteilungstext

Nur die “Holzköpfe”, die an Webstühle gekettet sind, jammern noch wegen jeder Verletzung an der Hand. Dagegen lehnen sich Fatima und die anderen Kinder kaum mehr gegen die menschenunwürdigen Bedingungen auf, unter denen sie für den Patron in der Teppichweberei arbeiten müssen. Doch dann kommt Iqbal, der zwar mit flinken Fingern die schwierigsten Muster webt, der sich aber gegen Versklavung und Ausbeutung wehrt und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen kann.
Innerlich bewegt durch das Schicksal des 13-jährigen Iqbal Musih, dem die Organisation “Jugend in Aktion” in Boston einen Preis verleiht, weil er sich “um eine nützliche Sache verdient gemacht hat” und der bald darauf ermordet wird, fühlt der Autor sich berufen, “Iqbals Geschichte” zu erzählen, die eine wahre Geschichte ist. Um bei Lesern Interesse und Anteilnahme am erzählten Geschehen zu wecken - der Autor spricht nicht ganz passend von “Leselust” - setzt er bewusst auf Einbeziehung erfundener Figuren. Dadurch bietet er Lesern die Möglichkeit der Identifikation und vermittelt zugleich einen Einblick in das Leben versklavter Kinder, in Korruption und Profitgier der Besitzenden. Vor allem aber schreibt der Autor, wie er im Nachwort betont, gegen das Vergessen von Iqbals Schicksal an und will die Erinnerung daran wach halten - wobei die Gleichsetzung der Erinnerung von Überlebenden der Konzentrationslager auch hier problematisch ist. Die programmatisch gestaltete, aus dem Italienischen übersetzte Erzählung, die mit Vor- und Nachwort des Autors versehen ist, kann im Unterricht eingesetzt werden und Anlass sein, über Verletzung der Menschenrechte, insbesondere aber über Missachtung der Rechte des Kindes zu diskutieren.

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Diese Rezension wurde verfasst von wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010