Inspektor Salamander - Tatort Schrottplatz

Autor*in
Grolik, Markus
ISBN
978-3-423-76439-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Grolik, Markus
Seitenanzahl
128
Verlag
dtv
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Inspektor Salamander und sein Assistent, die Taschenspinne Spider-Manni, arbeiten auf dem Schrottplatz als Detektive für kleine und mittelgroße Fälle. Eines Tages besucht sie der weltberühmte Opernsänger Luigi Crötelli in ihrem Büro, das sie in einer kaputten Waschmaschine eingerichtet haben. Crötelli war von seinen Neffen zu einem Froschkonzert vor Ort gebeten worden – und jetzt sind alle verschwunden. Dringender Fall also für Inspektor Salamander, der die verschwundene Familie finden soll.

Beurteilungstext

Markus Grolik hat schon etliche Kinderbücher illustriert und auch einige selbst geschrieben. „Inspektor Salamander“ heißt sein neuestes Buch. Der gleichermaßen witzige wie spannende Kinderkrimi ist auf jeder Seite reich illustriert; die einzelnen farbigen Bilder beziehen sich unmittelbar auf den Text. Die dargestellten Figuren sind markant umrissen, die Augen sind ausdrucksvoll vergrößert und wie die Gliedmaßen und Bewegungen comicartig ausgeführt. Im Hintergrund der einzelnen Szenen finden sich vor allem solche Details, die auch im gleichseitigen Text erwähnt werden.
Die Geschichte wird locker und kindgerecht erzählt. Die kleinen, mitunter hintersinnigen oder gar zweideutigen, jedoch uneingeschränkt jugendfreien Gags mögen nicht alle für Kinder verständlich sein; sie machen das Buch aber auch für erwachsene (Vor-)Leser*innen amüsant und unterhaltsam. Etwa wenn das Etablissement Tropicana beschrieben wird mit dem „Bild einer halb nackten Vogelspinne auf einem Plüschsofa“ – was in der Ausführung dann nicht einmal ansatzweise pornografisch oder schwülstig-erotisch, aber sehr wohl spaßig wirkt.
Ein kleiner Seitenhieb gegen eine allzu aufdringliche Presse ist die Figur der Starreporterin Hazel Maus von den Schrott-News, immer mit dem Mikro in der Hand auf der Jagd nach einer interessanten Story. Später heißt es dann seitens Hazel: Keine Ahnung, wer die Frösche entführt hat. Aber das ist doch nicht so wichtig. Hauptsache, es gibt eine spitzenmäßige Schlagzeile und die Leser*innen gruseln sich ein bisschen. Das könnte durchaus auch auf manches aktuelle Presseerzeugnis zutreffen,
Freundschaft und Hilfsbereitschaft werden gleich mehrfach thematisiert. Letztere geht immerhin so weit, dass der Handwerker Hammy eigens für die riesigen Füße von Salamander Katapultschuhe mit Vierfach-Stahlsprungfedern („Känguru-Effekt“) anfertigt. Die werden dann auch später benutzt, wobei natürlich auch jungen Leser*innen (oder Zuhörer*innen) klar sein dürfte, dass dies nicht ohne Blessuren abgehen wird.
Auch die Kultur kommt nicht zu kurz. Nicht nur bei Else, der Chicken-Queen, die für ein paar Starfotos von sich eine Mega-Hiphop-Show abliefert. Sondern ebenso bei den Nuss-begeisterten Eichhörnchen, die natürlich ein Platte der Nussknackersuite besitzen. Am Schluss darf Luigi Crötelli beim nächtlichen Konzert auch noch „Nessun dorma“ anstimmen, was, wie auch gleich erklärt wird, „Keiner schlafe“ bedeutet. Und das passiert nicht einmal den Siebenschläfer-Schwestern.
Fazit: „Inspektor Salamander“ ist ein rundum gelungenes, humorvoll geschriebenes Buch, an dem Kinder ab 7 Jahren (und Erwachsene) ihre Freude haben dürften.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gerd Klingeberg; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 12.03.2023