Inklusionsmaterial Englisch Klasse 5 -10 mit CD-ROM -Kopiervorlagen

Autor*in
Klein - Landeck, Michael
ISBN
978-3-589-16314-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Cornelsen
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2014
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
21,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Unter der Prämisse “ gemeinsamer Unterrichtung” modifiziert der Ratgeber basierend auf einer Vielzahl anschaulich beschriebener Beispiele “Grundpfeiler, Bausteine, Hürden und Stolpersteine” eines inklusiven Englischunterrichts, die Dr. Michael Klein - Landeck auf Grund seiner Erfahrungen als Gesamtschullehrer und Dozent an der Hamburger Universität als Autor und Herausgeber für die Schulpraxis aufbereitet hat.

Beurteilungstext

Voraussetzung für die vorgestellten Methoden, Materialien, Spiele und Anregungen sind eine konstruktive Teamarbeit im “Zwei- Pädagogen- System”, eine fachspezifisch anregende Lernumgebung und vor allem ein inklusionsfreundliches Klassenklima, in dem sich die Schüler gegenseitig unterstützen. Schüler mit diagnostiziertem Förderbedarf werden entsprechend ihren Grenzen und Möglichkeiten “zieldifferenziert” unterrichtet - und “das möglichst am gleichen Unterrichtsthema... beim gemeinsamen Lernen mit anderen am gemeinsamen Gegenstand.” Unter Verzicht auf Formen äußerer Leistungsdifferenzierung werden negativ ausgelesene Lerngruppen vermieden. Heterogenität wird nicht als Störfaktor betrachtet und bildet die Grundlage für klassen- oder kursinterne Differenzierung (KID). Das ist die Chance für Kinder mit besonderen Förderschwerpunkten: für Anna ( Lerndefizite ), Malte (Hören), Lena (Sehen), Finn (Sprechhemmungen), denen deshalb oft ein individueller Lernweg geebnet wird. Für diese “vier ganz besonderen Kinder” werden bestimmte Schritte des gemeinsamen Lernens modifiziert, akzentuiert, ohne dass sie stigmatisiert werden. Dieses Vorgehen wird u.a. begründet im Kapitel über didaktische Prinzipien des inklusiven Englischunterrichts. Es ist angelehnt an die Reformpädagogik, inhaltlich schülerorientiert und sprachlich einfühlsam formuliert, vom Kredo getragen: “Kinder wollen lernen und etwas leisten...”
Als eine Fundgrube für die methodische Arbeit jedes Fachlehrers erweist sich das Kapitel “Bausteine”, das zugleich für den Unterricht in Regelklassen wertvolle Praxishilfen vermittelt, gegliedert in die Bereiche:
Rituale, Sprechgesänge, Songs, Total Physical Response, Games, Practical activities, English Theatre, Reading House, Lerntheke und Freiarbeit, Freiarbeitsmaterialien, Kooperative Lernformen, Klassenlektüre, Projekte, Unterrichtsbeispiele, Leistungsmessung und Leistungsrückmeldung.
Ein Teil dieser Materialien wird auf der beigefügten CD -ROM als veränderbare Kopiervorlage bereit gestellt.
Abschließend entkräftet der Autor bekannte Argumente gegen einen inklusiven Unterricht. Leider nur kurz als Stolperstein erwähnt wird dabei die Vielzahl verhaltensauffälliger Kinder ohne ärztlich diagnostizierten Förderbedarf in Regelklassen, die Lehrern das Unterrichten erschweren.
Das einleitende Kapitel mit vielen Literaturangaben im Anhang , verfasst von Andreas Hinz, zieht ein Zwischenfazit der wissenschaftlichen, nationalen und internationalen Diskussion über Inklusion. Es “ist nicht dafür gedacht, dass die Herausforderungen inklusiver Pädagogik noch schwerer auf den Schultern von Lehrkräften lasten.” Gleichwohl vermisst man in diesem Mutmacher für die pädagogische Praxis kritische Hinweise auf die Verantwortung von Bildungspolitik und Schuladministration bei der Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen.

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Diese Rezension wurde verfasst von kra.
Veröffentlicht am 01.01.2010