Indianer - Sitting Bull und seine Erben

Autor*in
Nielsen, Maja
ISBN
978-3-8369-4840-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krumbeck, Magdalene
Seitenanzahl
62
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Unser ganzes Leben lang werden wir von Büchern und Filmen über die spannenden Geschichten und Kämpfe zwischen heldenhaften Cowboys und wilden Indianern begleitet. Freundschaften zwischen Weißen und Indianern gibt es dort eher selten. “Indianer” nimmt uns mit auf eine Spurensuche der ganz anderen Art. Es erzählt die Geschichte von berühmten Häuptlingen wie Sitting Bull aus Sicht der Indianer und gibt einen Einblick in den bis heute andauernden Kampf der Indianer um ihr Land und ihre Freiheit.

Beurteilungstext

Wer kennt sie nicht, echte Cowboys wie John Wayne und Clint Eastwood? Wer hat nicht schon einmal Indianer und Cowboys als Kind mit lauten Geschrei und wilden Verfolgungsjagden gespielt? Wer hat nicht schon einmal die auf ewig verbundenen Blutsbrüder Winnetou und Old Shatterhand mit ihren Pferden gegen den Sonnenuntergang reiten sehen? Geschichten über Cowboys und Indianer gibt es viele, aber fast alle haben eins gemeinsam - sie werden aus der Perspektive der Weißen erzählt. Die Indianer werden oft als mordlustige und unzivilisierte Wilde dargestellt. Diese Darstellungen werden dann häufig auch von Kindern und Jugendlichen unreflektiert übernommen.
Maja Nielsens Buch ist eine Indianergeschichte der ganz anderen Art. Spannend, informativ und aus der Sicht großer Häuptlinge wie Sitting Bull, Red Cloud oder Crazy Horse stellt sie den Kampf der Indianer um ihr Land und ihre Freiheit vom ersten Eindringen der weißen Siedler bis heute dar. Dabei sind die Geschichten einerseits so spannend erzählt wie in einem Karl May Roman, andererseits aber auch durch viele historische Fakten und Bilder ergänzt. Gemeinsam mit einem Ur-Ur-Enkel des großen Häuptlings Red Cloud, Henry Red Cloud, skizziert die Autorin das heutige Leben der letzten Indianer in den Reservaten und vermittelt einen Eindruck davon, wie sehr die “Native Americans”, die letzten Nachfahren der “500 Nations” auch heute noch um ihre Rechte und ihr Überleben käpfen müssen.
Eine Chronik von den Vorfahren der Indianer bis 1990 und eine Karte der Verteilung der Indianer im heutigen Amerika ergänzen das Buch. Hier wären Vergleichszahlen zur historischen Bevölkerungsentwicklung der Indianer wünschenswert gewesen.
Insgesamt ein wirklich spannendes und informatives Buch, dass versucht, das Bild der “wilden Rothaut” realistisch und ohne die Glorifizierung des “weißen Cowboyhelden” darzustellen. Ein Buch für Schülerinnen und Schüler, aber auch für interessierte Erwachsene, die die Geschichte der Ureinwohner Amerikas auch mal aus einer anderen Perspektive nachempfinden möchten.

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Diese Rezension wurde verfasst von VT.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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