In 300 Jahren vielleicht

Autor*in
Röhrig, Tilman
ISBN
978-3-401-02775-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
154
Verlag
Arena
Gattung
Taschenbuch
Ort
Würzburg
Jahr
2013
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Jahr 1641 bestimmen Hunger, Elend und Angst das Leben der Menschen im Dorf Eggebusch, denn es tobt der Dreißigjährige Krieg. Es gibt nur noch wenige Überlebende, denn Soldaten plündern und morden, die Felder werden nicht mehr bestellt, da das Saatgut fehlt und die Ställe sind leergeräumt. Gewalt, Krankheit und Tod bestimmen den Alltag. Für Jockel, den 15-jährigen Sohn des Weißgerbers, ist es einzig die Liebe zu Katharina, die Hoffnung gibt, dass irgendwann vielleicht wieder Frieden sein wird.

Beurteilungstext

Anhand der Geschichte von Jockel und seiner Familie nimmt der Leser für 5 Tage am Schicksal der Menschen in Kriegszeiten teil. Dass es sich dabei um den längst vergangenen Dreißigjährigen Krieg handelt, tut der Aktualität keinen Abbruch. Es ist das Volk, das sich durch die Entscheidung der Mächtigen mit den Grausamkeiten auseinandersetzen muss und ums Überleben kämpft. Statt Fangen und Verstecken spielen die Kinder Krieg und die Verzweiflung macht aus Menschen Bestien. Plünderei, Mord und Vergewaltigung durch die Söldner, die sich am Volk schadlos halten, sind an der Tagesordnung. Die Geburt eines Kindes bringt ein wenig Freude. Es wird ein Fest gefeiert, um ein bisschen Normalität zu leben. Und es bleibt immer noch die Hoffnung, dass wieder Frieden sein wird, ‘vielleicht in 300 Jahren ‘, wie ein Zitat aus der Geschichte lautet. Die aktuellen Geschehnisse, wenn auch nicht in unserem unmittelbaren Umfeld, zeigen, dass dies ein Trugschluss ist.
Sprachlich einfühlsam und eindringlich wird das Leiden und Empfinden der Menschen geschildert und stellt jene, die ausgeliefert sind, in den Mittelpunkt. Obwohl die Gräueltaten eher skizzenhaft beschrieben werden, vermitteln sie dennoch die Widerwärtigkeiten, stehen so stellvertretend für alle Kriege und sollen nach dem Willen des Autors zum Nachdenken bringen.
Im Anhang sind die “Trostgedichte in Widerwertigkeit deß Krieges - Das erste Buch” von Martin Opitz aus dem Jahr 1633 in Originalsprache angefügt, die sich auch mit den Schrecknissen eines Krieges befassen.
Das Buch ist erstmals 1983 erschienen und wurde 1986 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Zu der Sonderedition von 2013 gibt es zusätzlich Materialen zum Einsatz im Unterricht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPFB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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