Im Wolfswald

Autor*in
Moser, Annette
ISBN
978-3-551-55529-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Walter, Naeko
Seitenanzahl
192
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2020
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die Autorin hat eine rührende Tiererzählung als "Die Geschichte von Tara und Lup", so der Untertitel, von zwei jungen Wolfskindern geschrieben, die gut als Fabel über soziales Verhalten im Familienverband gelesen werden kann, aber auch informativ Auskunft gibt über das Leben im Wolfsrudel in der Wildnis. Zahlreiche aquarellhafte Bilder unterschiedlicher Größe von Naeko Walter visualisieren die Geschehnisse wie im Fokus.

Beurteilungstext

Annette Moser hat die beiden Wolfswelpen Tara und Lup vermenschlicht, aber keinesfalls kitschig dargestellt. Tara ist abenteuerlustig, mutig und unternehmungsfreudig, Lup dagegen ängstlich, verträumt und zurückhaltend, kann aber gut Fährten lesen und sich geräuschlos anschleichen, was seine Schwester weniger gut kann. Insofern ergänzen sie sich ideal und beider Leitspruch "Du und ich für immer und ewig, Tatze drauf" (S. 77) ist stimmig und einleuchtend.

Behütet wachsen sie in ihrem Rudel mit Vater Raureif, Mutter Lund und den älteren Geschwistern Rika, Mikka und Froko auf. Die Idylle wird jedoch gestört, als Thorkil, der Bruder Raureifs, erscheint und verlangt, seinen Sohn Lup ausgehändigt zu bekommen. Dieser wurde, so erfährt man überrascht, als fast verhungerter Säugling Lunda übergeben und von dieser gewissermaßen als Zwillingsbruder von Tara angenommen.

Auch für Tara und Lup ist dieser Sachverhalt völlig neu und zugleich schockierend. Spontan überredet Tara Lup, vor Thorkil zu fliehen, und die beiden brechen sogleich auf in unbekannte Gefilde des Wolfswaldes. Hier erleben sie zahlreiche, auch gefährliche Abenteuer, finden zu erster Selbstständigkeit und streiten sich auch ernsthaft. Aber alles kommt zu einem guten Ende, ohne kitschige Volten oder banale Harmoniekonstruktionen.

Dabei erfährt der Leser, die Leserin viel über den Prozess Heranwachsen, über Elternliebe, über Vertrauen und Freundschaft, über Familiensinn, über Neid und über Selbstständigwerden. Dies alles ohne moralischen Zeigefinger im Rahmen eines spannenden und glaubwürdigen Handlungsverlaufes.

Vermittelt wird die Handlung in einer flüssigen, abwägenden und differenzierten Sprache, die mit viel wörtlicher Rede lebendig und gut lesbar ist. Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten und überschaubar. Insofern eignet sich der Erzählband gut zum Selberlesen wie auch zum Vorlesen. Sogenannte Krähentexte, die inhaltlich vorausdeutend wirken, erhöhen zudem den Spannungsbogen.

Dazu kommen, ideal unterstützend, die ansprechenden Illustrationen von Naeko Walter. In unterschiedlichen Formaten bis hin zu ganzseitigen Bildern sowie der Umschlaggestaltung fassen sie in realistischer Weise wichtige Inhaltsmomente gekonnt zusammen und unterstützen in Ausdruck und Farbgebung den positiven Grundton der Ausführungen!
"Im Wolfswald" eignet sich somit bestens zum Selberlesen und zum Vorlesen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KS; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 02.01.2021

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