Im Wind der Camargue

Autor*in
Cesco, de
ISBN
978-3-401-45247-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
192
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2006
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nachdem ihr Vater bei seiner Arbeit als Stierhüter ums Leben gekommen ist, will das junge Mädchen Estella in seine Fußstapfen treten und weiterhin alleine in einer einfachen Hütte in der Camargue leben. Doch nicht nur die männlichen „Guardians“, die kein Mädchen in ihrem Kreis dulden wollen, machen Estella das Leben zunächst schwer; auch die Bedrohung der fast unberührten Natur durch den Tourismus nimmt immer mehr zu und zwingt Estella zu einer schwierigen Entscheidung…

Beurteilungstext

Federica de Cescos Roman ist kein klassisches Pferdebuch, und gerade das macht es lesenswert: Hier geht es nicht nur um Freundschaft zwischen Mensch und Tier oder um ein Abenteuer auf dem Pferdehof, dessen guter Ausgang schon von Beginn an feststeht, sondern um sehr viel mehr: Estella liebt ihre Tiere, doch sie sind auch ein wichtiger und lebensnotwendiger Bestandteil ihres einfachen Lebens und ihrer Arbeit.
Der Roman schildert einfühlsam den Entwicklungsprozess Estellas, die nach dem Tod des Vaters völlig auf sich allein gestellt ist. Trotz anfänglicher Probleme gelingt es dem Mädchen, sich in der harten Männerwelt der Guardians durchzusetzen und schließlich auch von ihnen akzeptiert zu werden. Sie entwickelt Selbstbewusstsein und Mut, verliert schließlich sogar die durch den Tod des Vaters ausgelöste Angst vor Stieren und zeigt so, dass man sich seinen Ängsten stellen muss, um sie zu besiegen.
Die Trauer um den Vater, aber auch Estellas Verzweiflung und ihre innere Zerrissenheit, als sie vor der schwierigen Aufgabe steht, sich zwischen dem alten Leben in der Camargue und einer fremden Zukunft in Paris zu entscheiden, wird sehr glaubwürdig dargestellt.
Vor der Kulisse der Camargue wird dem jungen Leser außerdem das naturnahe Leben der einfachen Viehhüter vorgeführt – allerdings nicht als Idylle, sondern sehr realistisch als hartes, aber trotzdem schönes Leben, das jedoch durch den immer größer werdenden Tourismus bedroht ist. Durch die sprachlich besonders gelungenen Landschaftsbeschreibungen und die Darstellung der Natur und Tiere gibt die Autorin dem Leser ein authentisches Bild und vermittelt gleichzeitig ein Bewusstsein für die Natur, regt zum Nachdenken und vielleicht zum verant-wortungsbewussten Umgang mit der Natur an.
Ein gelungener Roman für junge Leser ab 10 Jahren, die nicht nach einer typischen Pferdegeschichte suchen, sondern sich für eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedensten Themen interessieren.

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Diese Rezension wurde verfasst von SD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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