Im Westen ging die Sonne auf

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Teaser

Ein filmischer Rückblick auf die Nachkriegszeit im Ruhrgebiet am Beispiel der Geschichte des Revierfußballs. Die “kleinen Geschichten von Kohle und Fußball” erinnern vor allem an die Glanzzeiten des Aufschwungs.

Beurteilungstext

Angesichts der Fußballeuphorie in Deutschland während der Weltmeisterschaft im Sommer 2006 ist ein solcher Rückblick auf die Anfänge in der Nachkriegszeit ganz besonders interessant und wichtig. Der WDR bringt in dieser Videodokumentation die Erinnerung an den Alltag im Ruhrgebiet zurück. Fußball war noch kein Medienereignis, sondern ein Straßenspiel, bei dem jeder mitmachen konnte. Später wurde es ‘das’ Gemeinschaftserlebnis in den großen Stadien. Alle Menschen im Revier waren daran beteiligt und freuten sich über jeden Erfolg ‘ihrer’ Mannschaft, umso mehr als er nicht das Ergebnis geschickter Spielereinkäufe, sondern harter Knochenarbeit war. In den Zechen unter Tage oder in den Hüttenwerken wurde malocht, in der wenigen Freizeit bis zur Erschöpfung trainiert. ‘Ausländer’ im Verein kamen nicht aus Übersee, sondern waren polnische Kumpel, über die man gutmütig scherzen konnte, ‘bei einem Spiel von Schalke 04 in Warschau brauche man nur für einen Spieler ein Hotelzimmer zu bestellen, alle anderen schliefen bei Verwandten’. Es ist diese menschliche Nähe, die man heute oft vermisst und wieder sucht und die beim Strukturwandel im Ruhrgebiet verschwand. Zeigt man die Dokumentation den heutigen Jugendgruppen, werden diese jedoch spüren, wo und wie sich immer wieder neue Ansätze zeigen.