Im Paradies gibt’s keinen Gänsebraten

Autor*in
Kotte, Henner
ISBN
978-3-942929-17-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
214
Verlag
Lychatz
Gattung
Krimi
Ort
Leipzig
Jahr
2012
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Prozesse, Verbrechen und Kriminelle Begebenheiten im historischen Leipzig - aufgeschrieben von Henner Kotte.
Ganz allgemein interessieren uns Verbrechen. Wenn diese Verbrechen auch noch in der Heimatstadt geschehen sind, erfährt der Leser ganz nebenbei noch geschichtliche Zusammenhänge.

Beurteilungstext

Jede Gesellschaft hat ihre Abgründe; Mord und Totschlag, Betrug interessieren uns. Ganz besonders interessieren sie uns, wenn sie in unserer Heimatstadt geschehen sind, wenn sie also zur Geschichte der Stadt gehören. Henner Kotte hat gut recherchiert, benutzt Originalzitate aus Polizeiakten und erzählt in 18 historischen Kriminalfällen gekonnt, was wirklich passiert ist. Er erzählt die Fälle in einer klaren und ausdrucksvollen Sprache. Historische Bildkopien unterstreichen die Wahrheit der Kriminalfälle.
Der Titel “Im Paradies gibt`s keinen Gänsebraten” ist etwas verwirrend, macht allerdings auch neugierig. Die Gestaltung des Bucheinbandes ist auffällig orange mit Schafott, welches erst auf den 2. Blick erkennbar wird. Titel und Titelbild gehören zum Mordfall Johann Christian Woyzeck. Dies wird dem Leser erst beim Lesen klar. In dieser Episode wird die Geschichte eines Gestrauchelten erzählt. Zum ersten Mal in der Kriminalgeschichte gab es ein Nachdenken über die Schuldfähigkeit von einem Täter. Dieses Nachdenken verhinderte nicht, dass der geständige Täter 1824 auf dem Leipziger Markt enthauptet wurde. Sein letzter Wunsch war es, einen Gänsebraten verspeisen zu dürfen. Georg Büchner setzte dem Verurteilten mit seinem literarischen Werk “Woyzeck” ein Denkmal und noch heute ist das Werk Grundlage für Ethische Diskussionen über Zurechnungs - und Schuldfähigkeit eines Straftäters.
Karl May stahl in Leipzig einen Pelzmantel, wurde überführt und musste in ein Gefängnis. Dort hatte er dann genügend Zeit sich seinem Hobby- dem Schreiben von Geschichten zu widmen.
In einem andere Fall wird ziemlich ausführlich beschrieben, wie eine Bank durch Finanzbetrug ruiniert wurde. Die Parallelen zur Gegenwart kann finden wer möchte.
Zusammenfassend - Ein gelungenes Buch für Menschen ab 12 Jahren, welches im Buchregal zwischen Geschichte/Historie und Krimi stehen kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BK.
Veröffentlicht am 01.07.2015

Weitere Rezensionen zu Büchern von Kotte, Henner

Kotte, Henner

Die Zähne vom Schwarzen Gruhl

Weiterlesen
Kotte, Henner

Detektiv Frodi

Weiterlesen